Jaques …

… Viele Menschen haben schon nach Jaques gefragt, und warum denn hier immer noch kein Text steht.

Manche Tierfreunde befürchteten, dass wir Jaques vergessen haben, er uns nicht so wichtig ist.
Nun wer Jaques kennt und auch uns ein Stück, der weiß, dass das genaue Gegenteil der Fall ist.

Jaques steht bei uns im ständigen Fokus, schon allein deshalb, weil wir sofort Rückschritte machen würden, würden wir ihn aus den Augen verlieren.

Jaques sollte wegen massiven Beißvorfällen ins Tierheim. Lange intensive Gespräche mit den Besitzern folgten, denn die Familie liebte Jaques und wollte sich eigentlich nicht trennen.
Viel ist schief gelaufen, eigentlich alles, Jaques fing an zu beißen mit 6 Monaten und hat dies erfolgreich durchgezogen, wann immer es nicht nach seinem Kopf ging.

Die Verletzungen, die er seinen Menschen zufügte, waren keine Lapalie und wirklich schwerwiegend.
Ermuntert durch die Bereitschaft seiner Menschen nahmen wir Jaques für ein paar Tage bei uns auf. Einfach um seinen Menschen Zeit zum Nachdenken und Luftholen zu geben.
In dieser Zeit hatte Jaques einen Maulkorb auf, denn Jaques biss jeden Menschen sofort ohne groß vorzuwarnen.

Nach ein paar Tagen holten seine Menschen ihn wieder ab, Bedingung das konsequente Arbeiten mit einer von uns ausgesuchten Hundetrainerin und eine komplette tierärztliche Untersuchung.

Diese Untersuchung ergab, dass Jaques völlig gesund ist, das Training mit seinen Menschen begann.

Ein Jahr hörten wir nichts von Jaques, wir dachten er und seine Menschen haben es zusammen geschafft.
Dann standen sie wieder bei uns vor der Tür, das Training hat ein bisschen Besserung gebracht, aber nun gibt es menschlichen Nachwuchs in der Familie.
Wir kamen nach langen Gesprächen überein, dass Jaques zu uns kommt, denn das Zusammenleben mit einem 6 Monate alten Kind könnte lebensgefährlich werden.
Kaum war er bei uns kamen einige Mails und auch Anrufe, teilweise anonym, wir sollten diesen Hund sofort einschläfern lassen, er wäre gemeingefährlich.
Alle Hundeschulen seien an ihm gescheitert, dieser Hund ist von Welpe an gestört und nicht mehr zu vermitteln.

Jaques lebte bei uns die ersten 2 Wochen nur mit Maulkorb auf und das Training begann. Ohne Maulkorb hätte er alle, die mit ihm zu tun hatten, massiv verletzt. Jaques knappst nicht mal, Jaques beisst sofort zu. Trotzdem ist das kein Verhalten, was wir nicht so oder in ähnlicher Weise schon erlebt hätten.

Das erste Training bestand in den ersten Tagen nur darin seine Beißangriffe souverän abprallen zu lassen. Nicht schwer wenn der Angreifer einen Maulkorb trägt, sein Beißen wurde nicht bestraft nicht kommentiert und bewertet. Er sollte einfach nur lernen, dass Beißen eben nicht mehr zum Ziel führt.
Jaques lernte schnell, er hatte einen sehr guten Grundgehorsam und zeigte gerne, was er kann . Gefüttert wurde er durch den Maulkorb, was er sehr widerwillig geschehen ließ, Körperkontakt, anfassen, war und ist ihm immer unangenehm.

Jaques nahm ab durch die Fütterung durch den Maulkorb, aber das ist leider nicht zu ändern bei diesem Training.
Aber die Angriffe auf uns wurden seltener und ließen schließlich nach 14 Tagen fast ganz nach.
Der Maulkorb kam ab, das Training ging weiter.
Jaques ist nach wie vor ein gefährlicher Hund, der zu 100 und 1 Prozent Aufmerksamkeit und Achtsamkeit braucht.
Noch heute kann im Bruchteil einer Sekunde seine Gemütslage umspringen, er beisst sofort zu. Mittlerweile aber kennen wir jede Regung von ihm, wissen jeden Wimpernschlag von ihm zu deuten und können passend reagieren.
Dennoch kam es auch mal wieder zu einer Verletzun, ,nicht die Schuld des Hundes sondern unsere, wir haben nicht schnell genug gelesen und umgesetzt.
Jaques steht zu 100 Prozent im Gehorsam, wer ihn mit uns vor allem aber Florian sieht, wird denken, meine Güte, was für ein gehorsamer, toller Hund.
Ja, das ist Jaques, er ist ein toller Hund, wir lieben ihn mittlerweile sehr. Dennoch Jaques ist anders als die vielen anderen auch „gefährlichen“ Hunde, die wir hier hatten.
Noch heute genießt Jaques körperliche Nähe nicht, streicheln, kuscheln ist nicht unbedingt das, was er von Menschen will. Es gibt sie, die Momente, in denen er zugänglich, albern ist und kuschelt. Aber als Menschen kann man auch hier nicht entspannen, denn von einer Sekunde zu nächsten möchte Jaques den Kontakt nicht mehr.
Er hat gelernt zu warnen und darauf, ja es mag sich komisch anhören, sind wir stolz, dass er eben nicht mehr einfach so zubeißt.
Jaques möchte gar nicht angreifen, aber er kann nur schwer von seinem erlernten Verhalten Situationen durch Beißen zu lösen loslassen.

Jaques ist ein absoluter Arbeitshund, wirklich glücklich ist er nur, wenn er zusammen mit seinem Menschen Aufgaben lösen darf. Den Ball suchen auch in ganz schwierigen Verstecken, absoluten und auch schweren Gehorsam leisten.
Jaques ist wie ein kleiner Zinnsoldat, der beständig Leistung zeigen möchte, dem die Anerkennung, aber eben auch die Arbeit wichtig ist.
Für Jaques ist der Weg das Ziel, die Arbeit mit seinem Menschen.
Jaques und wir kommen nun gut miteinander aus, er ist in unserem Fokus und braucht immer beständige Aufmerksamkeit, achtsame vorausschauende Konsequenz in jeder Minute.
Jaques liebt sein Hundezimmer bei uns, denn auch er braucht am Ende des Tages Entspannung, die kann er nur haben, wenn er ohne Mensch ist.
Würde er mit Menschen in einer Wohnung leben, würde es mit Sicherheit wieder Angriffe geben.
Tja, wohin mit Jaques??? So wie wir nun Jaques kennen, möchten wir eine Vermittlung ausschließen, aus Verantwortung dem Hund gegenüber. Aber auch aus Verantwortung Menschen gegenüber.
Jaques verzeiht Menschen keinen Fehler, bei falschem nist er nach wie vor gefährlich.

Wir prüfen im Moment die Option, ob Jaques als Rauschgifthund beim Zoll unterkommen könnte. Hier könnte er Leistung zeigen, könnte arbeiten und seine seelische Balance finden.
Das Potential ist bei ihm voll da, motivierter könnte Hund gar nicht arbeiten ..
Klappt das nicht, bleibt leider nicht viel.
Wenn er jemals das Tierheim verlassen könnte, müssten es Menschen sein, die zu jeder Sekunde voll bei Jaques sind. Die Meister im Lesen der Hundesprache sind, die fordern, fördern und auslasten können. Bei denen er nicht im Haus lebt und die keinen Streichel- und Kuschelhund suchen.
Die ebenso wissen, dass es mit Jaques immer ein Tanz auf dem Vulkan ist, der jederzeit einen Ausbruch haben könnte.

Jaques lebt ganz gut bei uns im Tierheim und vor allem ist wohl: Er LEBT. Denn viele Menschen wollten ihn aufgeben und seine Einschläferung stand im Raum, bevor er zu uns kam.

Wer Jaques heute sieht, sieht das dieser Hund Lebensfreude haben kann, nicht immer und nicht jeden Tag . Denn auch er hat mal schlechte Laune oder Frust. Aber an guten Tagen strahlen seine Augen mit seinem Fell um die Wette. Er ist zudem ein wunderschöner, sehr eleganter Hund.
Dank Florian macht er viele Wald- und Wiesentouren darf Auto fahren und das Tierheim immer mal wieder hinter sich lassen.

Jaques ist ein trauriges Beispiel wie eine Mensch-Hund-Beziehung wirklich daneben ging, hier sind Schäden bei einem Hund entstanden, die nicht mehr reparabel sind.
Trotzdem haben seine Menschen ihn geliebt, aber eben nicht wirklich verstanden, sehr traurig für alle Beteiligten.
Aber wir machen das Beste daraus und werden alles tun, damit Jaques hier einen sicheren Platz hat, an dem er geliebt wird . Auch wenn er sich so schwer lieben lässt …;-)
Menschen haben ihn so gemacht und deshalb muss es eben nun auch Menschen geben, die dafür Verantwortung übernehmen.

Auch er ist ein Schattenhund, auch er will leben und wir finden auch er hat ein Recht dazu.

Danke im Namen aller schwierigen Hunde, die in Tierheimen landen, auch diese Hunde wurden unschuldig geboren. Unschuldig sind sie auch geblieben, trotz Beißvorfällen trifft auch diese Hunde keine Schuld.


Jaques …. Es gibt keinen Platz für Dich auf dieser Welt.
Komm, lass uns Deine Welt sein, sei sicher bei uns, egal was Du tust . ….
Lass wenigstens ab und zu einmal los, wann immer Du glücklich bist, sei gewiss, dann sind wir es auch … .

Angsthunde …

. . . Wir glauben, dass die wenigstens Menschen wissen, wie viele solcher Hunde als Schattenhunde in Tierheimen oder Tierpensionen dahinvegetieren. Sie sind scheu, lassen sich nicht anfassen und kommen aus dem Grunde oft jahrelang nicht aus dem Zwinger. Hunde, die einmal ein Leben hatten, auf der Straße, vielleicht auch nur in einem Zwinger mit Artgenossen. Bei uns leben sie jetzt in gekachelten 6 qm, einzeln oder mit Glück mit einem weiteren „Angsthund“ vergesellschaftet, aber als Leben kann man das oft leider nicht mehr bezeichnen. Wo ein Hund, wie wir sie in den vorhergehenden Beiträgen beschrieben haben, noch aus seinem Zwinger kommt und sich wenigstens mit seinen Bezugspersonen mal streiten kann, haben diese armen Tiere nichts als Furcht.

Ein Teil dieser Hunde kommen aus Animal Hording-Fällen in Deutschland, das sind Hunde, die nicht gewohnt sind, angefasst zu werden. Der andere Teil sind Auslandshunde, die oft eine ganze Odysee hinter sich haben, bevor sie letztendlich im Zwinger landen. Hunde, die unverantwortlich auf Reisen geschickt werden, von Menschen wie aus dem Katalog bestellt, mit emotionalen Beschreibungen geködert.

Wenn der Hund nach 3 Monaten noch nicht das Haus verläßt, sich nicht anfassen läßt und alle Geschäfte in der Wohnung erledigt, liegen die Nerven blank. Wenn die Hunde um sich beißen, geht es schneller, es wird eine andere Lösung gesucht und das ist eben das Tierheim. Denen auf Pflegestellen geht es besser, richtig Pech haben die, die entlaufen und nicht überleben. Wobei es einige dieser Hunde längere Zeit schaffen, in Freiheit zu überleben. Aber wir sprechen ja über Schattenhunde.

Diese Hunde leiden sehr unter unserer Haltung und ein Ende ist auch nicht in Sicht. Gerettet und Jahre später im Tierheim gestorben, als Schattenhunde mit kaum wieder Sozialkontakte gehabt haben. Gerettet?

Für die, die glauben, das gibt es in Deutschland nicht, das wären Ausnahmen, der gehe mal in den hinteren Bereich, wo die untergebracht sind, die keinen Stress vertragen. Die nächsten Tage werden wir daher über diese Hunde berichten, wir werden das Wochenende den Angsthunden widmen.
Denn es gibt Wege und Hilfe für diese Hunde, man kann sie relativ zeitnah bis auf Ausnahmen gut sozialisieren auf unsere Umwelt. Man muß es aber tun, ihnen läuft ihre (Lebens-)Zeit davon. Und auch hier brauchen die Pfleger andere Ausbildungsinhalte, dieser Bereich ist noch relativ neu und wird noch nicht wirklich berücksichtigt. Wenn wir also fordern, dass Pfleger besser ausgebildet werden sollen, gehört der Bereich Angsthunde auf alle Fälle genauso berücksichtigt wie der Umgang mit Aggressionsverhalten.

Da von diesen Schattenhunden kaum einer spricht, wollen wir ihnen unsere Stimme geben. Wir werden Euch verschiedene Fallbeispiele mit Happyend zeigen. Wege aus dem Dilemma und Einzelfälle, die sich nicht auf unser Leben einlassen wollen.

Super Nachricht …

https://www.facebook.com/tierschutzbund/photos/a.116820881707750/2971987932857683/?type=3&eid=ARB00ZZ9SmWvpWiAr2w2HvTfjt_5_juLEFchW8YE3Kism_AddSbmVSAkOTVQEYzLYjOcje8ogUcDJJSq&xts%5B0%5D=68.ARCwPZPKZ2t4PNejQM652ZJIQhKLKZZYmyFuQk_6D0jBNbfOxzbYN0PqRN2nqrzApuXwX_BwiW2nFCI2cM9z4W0ZTRjLFjaxcketClT4-XlLN-dw-J_NM6lHchg0eTtoznAs5dYZGIAwsfdMq6fOhHWbpMgzGHaWHsVvGTBToB8gInEeVnrN0r44mTS9hpBUyLNsH3eaBT9ROR7VEPfLNrGw-kOBMhrugg-4NSJiX4YoNoPJb5WXX-prlfE1IAfwi-02aJdRHmrWyNzxEnY8XDCbAKg8l3FaE9SPab2aHeSBw5tTdpllugSKz5ElXTLXY06EX2u0p107-IJZPb2hrQlWAZOiyjHqUto45JI9gA91R7-4Yhh0txBV4hW1RRzJqXDAFthtojBFRfqkkoLSVSRfKVwlTT1eyi4f-g0zJJiipD_NphZShAffbraFfUbhJBqmtWbdDvbUX9IMv1H_uFYLcgNh1mcJloD7n1qj5q5-3HIJriqkng&tn=EEHH-R

Butch …

. . . es war einmal ein Schattenhund, so fangen Märchen an und für Butch ist mehr als ein Märchen in Erfüllung gegangen. Denn Butch ist einer dieser echten Schattenhunde, von denen nie jemand erfährt, weil sie irgendwann einfach getötet werden, weil sie als unvermittelbar und absolut gefährlich gelten. Oder sie haben das unglaubliche Glück, Menschen zu finden, die mit einem solchen Hund klar kommen. Man muss es mögen und darf keine Angst haben. Ein solcher Hund richtig geführt und gesichert wird nicht auffallen, und solche Hunde gibt es einige bei uns in der Gesellschaft. Da sind wir uns ganz sicher. Doch für ein Schattenhund sind solche Menschen mehr als rar, es ist wie ein 6er im Lotto in der Jahreslotterie.

Aber nun von ganz vorne. Seine nachvollziehbare Geschichte begann mit 5 Monaten, als er zum Verkauf angeboten wurde wegen Umzug. Eine alleinstehende Dame fand Gefallen an dem Hund und nahm ihn auf. Eine direkt dazu geholte Trainerin schätzte den jungen Hund als supernett ein, denn er zeigte weder gegen die Katzen noch gegen den vorhandenen Dackel oder gegen Menschen Aggression. Training sei nicht notwendig. Er war anfangs auch sehr willig, leinenführig, unauffällig. Er schlief am liebsten eng ans Frauchen gekuschelt im Bett. Mit Besuchern war er zuckersüß, daher war es unverständlich, als er anfing im Beisein von Besuchern seine Besitzerin zu knappen. Solche Attacken kamen immer öfter, immer gegen die eigene Besitzerin. Er verteidigte irgendwann auch das Bett, so dass sie gezwungenermaßen auf dem Sofa schlief. Setzt man einem solchen Verhalten nichts dagegen wird es nicht besser, so auch in diesem Fall. Es kam zum Eklat und er biss richtig zu. Die Besitzerin selbst rief die Polizei und kam ins Krankenhaus, der Hund ins Tierheim. Da dieses Tierheim aber mit ihm überfordert war, übernahm ein anderes.
Zu dem Zeitpunkt war der Hund 15 Monate alt. Er zeigte sich fröhlich und freundlich und mit Artgenossen verträglich, so dass sich schnell jemand fand, der es mit ihm aufnehmen wollte. Sie wurden unterrichtet, dass er seine Besitzerin schwer verletzt hatte und es wurde im Vertrag notiert.

Zuhause angekommen fing er bald wieder an, Dinge zu verteidigen und zu drohen. Nach 2 Tagen völliger Überforderung kam der Hund zurück ins Tierheim. Mit dem Hintergrund wurde mit Butch gearbeitet an all den Themen, die er dort oder später auch im Tierheim gezeigt hatte. Auch bekam er die Möglichkeit, zeitweise in einer Pflegestelle zu wohnen, wo er sehr schnell auch drohte. Man stellte fest, dass es hauptsächlich abends anfängt und er seinen Liegeplatz verteidigt. Nach 6 Monaten kam ein dem Tierheim bekannter Mann mit Molossererfahrung, der keine Angst vor ihm hatte. Butch zog wieder um. Auch hier wurde der neue Besitzer ausführlich über alle Haken und Kanten des Hundes wie auch über die bekannten Verletzungen unterrichtet.

Zunächst lief alles wunderbar. Bis auf die nächtlichen Toilettengänge des Besitzers. Er mußte am Hund vorbei und es wurde zusehends gefährlicher. Dann verletzte sich der Besitzer bei einem Sturz und konnte kaum mehr gehen. Kein Mensch konnte den Hund führen und die Situation spitzte sich zu. Als der Besitzer eines Nachts wieder an seinem Hund vorbei humpelte geschah das Vorhersehbare und Butch musste nach nur 4 Monaten wieder ins Tierheim. Er galt als unberechenbar und gefährlich. Mittlerweile war der Hund auch meist schlecht gelaunt und wenige Menschen konnten in händeln.

Es dauerte ein halbes Jahr, der Beschluss stand fest, dass der Hund unvermittelbar sei, als ein weiterer Mensch zielstrebig nach einem großen Molosser fragte. Zu dem Zeitpunkt gab es keine Auswahl sondern nur Butch. Das Tierheim zeigte ihn höflich mit dem Hinweis, dass dieser Hund nicht zur Vermittlung steht. Der Mann ging an den Zaun und sprach ihn an und Butch war schier aus dem Häuschen. Es war Liebe auf den ersten Blick auf beiden Seiten. Die Mitarbeiter zeigten, was er alles an Aggressionsverhalten aufbieten konnte, erzählten von allen Vorfällen, doch der Mensch umarmte den Hund und lächelte. Bei weiteren Besuchen konnte man sich mehr und mehr davon überzeugen, dass dieser Platz die einzigartige Chance war, Butch doch noch einmal zu vermitteln. Auch die Lebensgefährtin stimmte dieser Liebe zu. Und so geschah es.

Die Absprache war, dass der Hund nachts angebunden sein wird und tagsüber auch zuhause einen Maulkorb trägt. Butch war aber anfangs so nett, dass man bald die geforderten Sicherungsmaßnahmen vergaß. Nach 2 Monaten umarmte sich das Paar und Butch sprang quer durchs Zimmer und versuchte, die Frau zu beißen. Beim Handgemenge wurde der Besitzer verletzt und der Entschluss wurde gefasst, dass sein Verhalten doch zu heftig sei, der Hund kam wieder ins Tierheim. Butch konnte die Welt nicht verstehen und trauerte fürchterlich. Als die beiden sich gefasst hatten, kamen sie erneut ins Tierheim, eigentlich um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. Es war ein Freudenfest, als Butch sie sah und letztendlich wurde lange und ausführlich noch einmal sein Verhalten durchdiskutiert, mehrere Tierheim-Mitarbeiter involviert und ein letzter Versuch gestartet.

Es wurde ein Schwerlastdübel in den Boden eingelassen, an dem eine dicke Kette befestigt ist. Abends geht Butch auf sein Sofa, durch das von unten die Kette gezogen wurde und er wird gesichert. Tagsüber trägt er Maulkorb. Mittlerweile hat sich die Situation entspannt, und obwohl der Hund immer weniger Aggressionsverhalten zeigt, wird er weiterhin abgesichert. Geholfen hat sicher auch eine Augen-OP, Butch hatte beidseits ein Entropium, was ihm sicher Probleme bereitete. Draußen bei Spaziergängen ist er unauffällig lieb und freundlich. Der Besitzer weiss ihn aber auch richtig einzuschätzen und kennt alle Situationen, die den Hund antriggern, bestimmte Bewegungen, bestimmte Personen, Knurren eines Hundes z. B. und er zeigt immer noch lichtzyklusbedingte Aggression, die aber sehr berechenbar ist. Bei Futter gibt es feste Rituale, die beide Seiten einhalten. Mit seinen Besitzern ist Butch mittlerweile sehr tolerant geworden, mit vielen anderen Menschen auch. Doch auch hier gilt egal wie: safety first.

Gestern nach über 6 Monaten war er wieder zu Besuch im Tierheim und es wurde ein kleiner Film gedreht, den man weiter unten sieht, eingebettet in Bilder von seinem neuen Zuhause. Er kann es immer noch, doch zeigt er das Verhalten in dieser Form wohl nur noch im Tierheim. Man kann Aggressionsverhalten nicht einfach wegtrainieren. Die Vorstellung, Hunde zu „resozialisieren“ und alles ist gut, ist falsch. Es gibt Hunde, denen man einen neuen Weg aufzeigt, den sie dankbar annehmen. Hunde die aufgrund von falschen Erfahrungen falsches Verhalten zeigen. Und es gibt die, die man lebenslang managen muss. Diese Hunde wie Butch gibt es viele da draußen unter uns, sie brauchen aber ganz spezielle Menschen. Wenn sie ins Tierheim kommen, hatten sie diese Menschen nicht gefunden und bleiben in den allermeisten Fällen auch lebenslang Schattenhunde.

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/224824658646960/

Tierheime bekommen mehr Problemhunde

Viele Tierheime beobachten, dass sie immer mehr Problemhunde bekommen, die so verhaltensauffällig sind, dass sie kaum vermittelbar sind. Sie stehen oft im Schatten der andere Hunde im Tierheim, sind also „Schattenhunde“. Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, haben sich verschiedene Tierheime zum „Bündnis Schattenhund“ zusammengeschlossen – nämlich Tiere in Not Odenwald, das Tierheim Gelnhausen, das Tierheim Koblenz, der Tierschutzverein Trier, die Tierhelfer Ingelheim und der Tierschutzverein Kreis Hainsberg.

Den vollständigen Artikel auf Hitradio FFM lesen

Öffentliche Sicherheit …

… Wir haben gestern über die Sicherheit IM Tierheim gesprochen. Aber das Problem fängt ja viel früher an. Bei der Gefahrenprävention VOR der Aufnahme im Tierheim nämlich.
Es gibt immer wieder freilaufende Hunde, die in „gefahrbringender Weise“ Menschen oder Tiere anspringen und/oder sogar verletzen. Es werden andere Tiere gebissen, manchmal getötet. Wird so ein Vorfall bei Behörden gemeldet, sind sie verpflichtet zu handeln. Leider mit oft kuriosen Entscheidungen, nicht einheitlich, ganz oft überzogen oder aber verantwortungslos. Es gibt alles, denn es ist Auslegungssache des jeweiligen Sachbearbeiters, wie er einen solchen Vorfall behandelt.
Da war zum Beispiel der Cattledog-Welpe, der beim Spaziergang hinter einem Jogger herlief und ihn in die Wade zwackte. Der Vorfall wurde aktenkundig und der Hund als gefährlich eingestuft. Mit allen Auflagen und entsprechender „Kampfhunde“-Steuer. Es kam 5 Jahre zu keinem weiteren Vorfall, der Hund hatte mehrere Wesenstests, die Besitzerin die Sachkunde nachgewiesen. Leider wurde der Hund aus persönlichen Gründen in einem Tierheim abgegeben und von dort aus nach Österreich weitervermittelt. Dort gab es solche Kategorisierungen noch nicht. Der Hund wurde auf der entsprechenden Kommune in Deutschland abgemeldet und der neue Wohnort mitgeteilt.
Der Sachbearbeiter bemühte sich tatsächlich, in Innsbruck anzurufen und die Kollegen vor Ort über die Gefährlichkeit des Hundes zu unterrichten. Die darauffolgende Vorstellung des Hundes in der Behörde hatte keinerlei künftige Auswirkungen. . . .
Tja und dann gibt es noch ganz aktuell eine Behörde, die einen Dackel wegen ähnlich harmlosem Vorfall als gefährlich einstufte und den mittellosen Besitzern wegnahm. Die Tierheime ringsum lehnten die Aufnahme des Tieres aber ab, so dass der Beamte den Hund 20 km weiter in ein anderes Bundesland verbrachte, dort mit einer Abstandszahlung abgab und betonte, dass die Einstufung als gefährlich keine Gültigkeit in anderen Bundesländern hätte, solange der Hund nicht in das abgebende Bundesland zurückgeführt wird.
Mit dieser angeblichen tatsächlichen Gefährlichkeit schlagen wir uns ebenso herum wie mit den Rasselisten der gefährlichen Hunde, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Allein aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit werden Hunde bis heute in den meisten Bundesländern als gefährlich eingestuft. Kommunale Unterschiede in der Besteuerung verschiedener Rassen machen das Problem noch größer. Diese Rasselisten wurden mit heißer Nadel nach einem tragischen Vorfall in Hamburg im Jahre 2000 gestrickt und bundesweit eingeführt. Das Motiv: Gefahrenprävention. Ihre Schutzwirkung: Gering, darüber sind sich die Experten einig und erreichten in einigen Bundesländern glücklicherweise auch die Abschaffung.

Nun leben aber nicht nur in Deutschland sehr viele gefährliche Hunde, von denen nie jemand je erfährt, weil sie entweder unter Verschluss sind, weil Beißvorfälle nicht angezeigt wurden oder so erzogen sind, dass sie nicht weiter auffallen. Probleme machen meist die „Tutnixe“, die hemmungslos auf Menschen und Hunde losgelassen werden in der großen Hoffnung, dass nichts passiert. Tuts aber, immer wieder, mit unterschiedlichem Ausgang. Nicht alle sind sozial kompatibel, oft ist es auch die Hilflosigkeit der Besitzer, die ihren Hunden nicht mehr Herr werden, wenn es zu Beißvorfällen kommt und dann wird es richtig gefährlich.
Sind schon die Tierheime oft nicht dafür ausgestattet, solche Hunde einzufangen, aufzunehmen oder zu versorgen, so ist es für die Behörden und selbst bei der Polizei oft eine Riesenherausforderung, weil Equipment und Know-how fehlen. Nicht zuletzt deshalb kommt es schnell zur Erschießung, wenn ein Hund außer Kontrolle gerät.
Siehe aktueller Vorfall: https://www.kreiszeitung.de/…/a29-hund-autobahn-rastede-ers…
und die Antwort der Polizei dazu:
https://www.ndr.de/…/Polizei-rechtfertigt-Toetung-von-Hund-…

Meist wird aber bei Zugriffen in Wohnungen oder ähnlichem der Tierschutz informiert und eingeschaltet, wenn es darum geht, Hunde zu sichern und herauszuholen. Und so schließt sich der Kreis. In den Tierheimen gibt es wenige Mitarbeiter, die den sachgemäßen Umgang mit ihrem Equipment kennen. Wenn die Hunde dann im Tierheim aufgenommen werden, sitzen sie dort leider oft viele Wochen, Monate und im schlimmsten Fall Jahre ein. Denn manchmal ist die Rechtslage, Besitzeransprüche etc. unklar oder aber die Vermittlung ist schier aussichtslos, denn ein gelisteter Hund oder ein Hund, der aufgrund einer Einschätzung als gefährlich gilt, mit all den Auflagen, die daran hängen für den neuen Besitzer, nimmt kaum jemand freiwillig. Die Hunde würden teilweise auch durch jeden Wesenstest fallen.

Nun braucht man besonders geschultes Personal, wie schon so oft von uns gefordert. Man braucht das notwendige, aber kostspielige Equipment und die gesicherte Unterbringung, und der Hund kostet täglich Geld. Pflege, Strom, Heizung, Wasser, Reinigung, Futter, Tierarzt, Trainer, wenn man mit ihm arbeitet. Die Behörden allerdings versuchen leider, ihre Kosten so niedrig wie möglich zu halten und den Hund dem Verein so schnell wie möglich zu übereignen. Dann sind sie raus, die Kosten tragen allein die Tierschutzvereine.

Da die Zahl dieser Hunde zurzeit rasant steigt, lehnen die Tierschutzvereine mittlerweile auch die von den Behörden unterzubringenden Hunde immer wieder ab. Auch Menschen, die verzweifelt anrufen, weil der Hund gebissen hat, werden abgewiesen. Das ist kein böser Wille, denn wenn man mit 120 % ausgelastet ist, geht nix mehr. Den moralischen Aspekt wollen wir hier gar nicht ansprechen, die Tierheim-Leute wissen in der Regel um die Gefahr, die nun von dem Hund in der Öffentlichkeit ausgehen kann. Es fallen immer mehr Hunde auf, die 2-3 Tage zuvor auf Internet-Plattformen als liebe Familienhunde gekauft wurden, und die dann zubeißen. Der Verkäufer ist nicht mehr erreichbar. Spätestens, wenn das Tierheim die Aufnahme ablehnt, veräußert man den Hund auf diesem Weg weiter, verschweigt aber tunlichst seine Eigenschaften.

Wie kommen wir also aus dieser gefährlichen Spirale wieder raus?
• Die Rasselisten müssen ersatzlos weg, sie haben sich nicht bewährt, werden ständig verändert, obwohl Beißstatistiken beweisen, wie unsinnig sie sind.
• Die öffentliche Hand muss endlich ihre Verantwortung der Gefahrenprävention übernehmen und für Sicherstellungen im Tierheim, unter Umständen über Jahre, aufkommen. Kosten könnten an die ehemaligen Besitzer weitergegeben werden. Das Tierheim wäre aber abgesichert und der Hund wäre finanziert.
• Auffällig gewordene Hunde müssen über den Zeitraum des Tierheim-Aufenthaltes bezahlt werden, zum Beispiel in Form einer kommunalen Pauschale.
• Dadurch könnten Mittel frei werden, um die Unterkünfte sicherer zu gestalten.
• Die Mitarbeiter müssen mit Fortbildungen auf diese Herausforderungen vorbereitet werden
• Es braucht für solche Hunde mehr Mitarbeiter. Prävention wäre ein Kollege in Rufbereitschaft oder noch besser die Arbeit zu zweit bei den gefährlicheren Hunden.
• Es braucht umfassendes Wissen und Handling von Sicherungsmaßnahmen aller Menschen, die zum Einsatz kommen könnten, zum Schutz der Menschen, aber auch der Tiere.
• Mitarbeiter der exekutiven Behörden brauchen ebensolche Schulungen. Sie sind oft völlig überfordert. Dies hat der Landestierschutzverband Hessen erkannt und bietet speziell für Behörden folgende Fortbildung an: https://742a3330-53ba-443d-ba3d-9a45283d0463.filesusr.com/…
• Wir brauchen mehr Akzeptanz der Hilfsmittel in der Öffentlichkeit, hierzu gibt es eine sehr informative Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Maulkorbdrauf/.
• Die Tierheime dürfen auf keinen Fall Gefahrenprävention verbieten und müsse sich der Verpflichtung und Verantwortung bewusst machen. Moral und Ethik darf man auch bei Menschen anwenden, nicht nur bei den zu betreuenden Tieren.
• Prävention heißt auch die Menschen, hier Mitarbeiter, zu schützen, denn ein schwerer Beißvorfall kann neben dem monatelangen Ausfall lebenslange psychische Schäden verursachen.
• Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, über die Gefahr, die zurzeit aufgrund dieser Mängel von den Hunden ausgeht!!!!
• Die Arbeit der Tierheime, im Namen der öffentlichen Hand für die Sicherheit vor gefährlichen Hunden zu sorgen, muss mehr Anerkennung in finanzieller Form finden. Dies geht aber auch nur, wenn routiniertes und entsprechend auch vergütetes Fachpersonal zur Verfügung steht.

Wenn wir wollen, dass Hunde in der Öffentlichkeit wieder eine höhere Akzeptanz bekommen, dann müssen wir alle dafür Sorge tragen, dass sie nicht mehr so auffallen, dass weniger passiert, dass es weniger zukünftige Schattenhunde gibt. Wir wollen keine Chico-Geschichten mehr hören! Bis dahin heißt es safety first!

Gefahrenprävention …

…. Es war der Orkan Sabine, der uns zu diesem Beitrag brachte. Tatsächlich ist es so, dass auch Vereine auf Notfälle vorbereitet sein sollten. Es sollte zum Beispiel einen Evakuierungsplan geben, in dem Abläufe detailliert beschrieben sind und in Trockenübungen auch geübt werden. Stehen z. B. genügend Katzenkörbe bereit, Käfige für die Kleintiere und genügend Leinen für die Hunde? Ist alles zeitnah und gefahrlos erreichbar? Jeder der Mitarbeiter weiss, für welchen Bereich er zuständig ist und was im Notfall zu tun ist. Was aber mit den Schattenhunden? In den Tierheimen mußten gestern genau für diese besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Kein Mensch möchte, dass aufgrund eines Sturmes die Tiere frei werden und sich selbst oder den Verkehr in Gefahr bringen. Was ist aber, wenn ein Baum auf den Zaun eines Geheges mit Schattenhunden fällt und alle Hunde sind frei? Undenkbar, dass diese Jungs und Mädels unkontrolliert öffentlichen Ausgang bekommen. Viele Hunde wurden gestern in sichere Gebäudeteile untergebracht, andere mußten die Nacht mit Maulkorb verbringen, damit JEDER bei Gefahr unverletzt die Hunde hätte sichern können. Dies bedeutet in einem Ernstfall einen ungeheuren Mehraufwand, im günstigsten Falle sind solche Notfälle mit allen Beteiligten, Mitarbeitern, Feuerwehr, Polizei oder Ordnungsbehörden, abgesprochen. Realistisch gesehen eher nicht. Hier bedarf es noch einige Nachbesserungen auf allen Ebenen!
Kommentare zum Thema Sicherheit in unseren Beiträgen haben uns ehrlich gesagt tief erschüttert. Da „muss man schon mal Bissverletzungen zum Wohle der Hunde in Kauf nehmen“ hieß es sinngemäß. Es gibt Hunde, die beißen. WARUM spielt erst einmal, zumindest in diesem Beitrag, gar keine Rolle. Wenn ein Hund beißt, muss man dafür sorgen, dass niemand verletzt werden kann. Im Tierheim tragen die Leitung bzw. der Vorstand die Verantwortung. Fahrlässigkeit bedeutet Haftung mit eigenem Vermögen! Da kann bei schweren Verletzungen bis hin zu Arbeitsunfähigkeit so das eigene Häuschen schon mal drauf gehen. Das ist den wenigsten bewusst.
Es ist aber doch auch eine moralische Verpflichtung! Wer schon eine schlimmere Bissverletzung gespürt hat, wünscht dies keinem anderen Menschen. Man muss im Tierheim dafür Sorge tragen, dass weder Besucher, Praktikanten, Handwerker oder Mitarbeiter aber auch keine Tiere gebissen werden. Die Mitarbeiter tragen durch ihre Fürsorge den Verein und Arbeitsausfälle bringen die Tiere in Gefahr. Nun gibt es tatsächlich Vereine, die Maulkörbe verbieten, denn das gibt ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. LEUTE !!!!! Für Hunde ist ein Maulkorb, gut auftrainiert, wie eine Brille, man mag sie nicht aber man kann sie akzeptieren. Die Tierheime zahlen nicht umsonst sehr hohe Beiträge bei der Beruflichen Unfallversicherung, es gibt unglaublich viele Vorfälle, aber keiner redet davon.
Bei aller Liebe zum Tier wird der Selbstschutz oder eine Gefahrenprävention in alle Richtungen in Tierheimen leider stark vernachlässigt. Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit vermehrt Kontrollen der VBG (gesetzliche Unfallversicherung) in Tierheimen, um diese Missstände aufzudecken und thematisieren. Jeder Tierschutzverein hat die Möglichkeit, sich über Seminare fortzubilden oder ganz viele Informationen und Arbeitsmittel kostenfrei bei der VBG abzurufen.
Hier ein Link zum Thema: http://www.vbg.de/…/Fachinformationen_und_Praxishilfen_node…

Auslandshunde …

. . . sie haben sicher einen beträchtlichen Anteil an familiären Tragödien und Problemen in den Tierheimen. ABER es gibt auch die anderen Hunde, von denen man nie hört, die nie auffallen, weil sie brav sind und sich unserem Leben ganz wunderbar anpassen. Hundetrainer wie auch Tierärzte werden bestätigen, dass ein Großteil der Tiere, die vorgestellt werden, nicht deutscher Herkunft un völlig unauffällig sind. Bei Trainern ploppen vermutlich meist die auf, die in irgendeiner Form auffällig geworden sind, die große breite Masse dieser Hunde sind aber wundervolle Begleiter von uns Menschen.
Auslandstierschutz ist ein heikles Thema, immer wieder sehr überhitzt diskutiert. Da werden Fakten verdreht und das Leben der Straßenhunde glorifiziert. Auf der einen Seite! Auf der anderen Seite werden ernsthafte schwierige Hunde, ängstliche Hunde mit unsäglichen Beschreibungen und mitleiderheischend angepriesen.
Tragisch sind vor allem die Vereine, die keine Rassekenntnis haben oder aber schlichtweg verschweigen nach dem Motto Hund ist Hund.
Tragisch sind die Vereine, die Hunde auf Bestellung nach Deutschland liefern und sich dann aus der Verantwortung stehlen.
Tragisch sind die Vereine, die mit unglaublichen Knebelverträgen gewinnoptimierend selbst Pflegestellen ihre finanzielle Verantwortung übertragen.
Tragisch sind auch die Machenschaften solcher Vereine, die NATÜRLICH ihre Hunde zurückzunehmen bereit sind mit der Aussage: „Naja dann geht er zurück in die Tötung“. Wohlweislich, dass kaum jemand dazu in der Lage wäre, dann noch ein Tier zurückzugeben. Viele lehnen sogar rigoros die Rücknahme ab, das Schicksal der Tiere spielt keine Rolle mehr.
Tragisch sind die Fälle, in denen schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten nicht benannt oder abgestritten wurden und Familien emotional und finanziell sehr belasten.
Tragisch sind die Vereine, die Hunde nach Deutschland holen, für die es schlichtweg keinen Lebensraum gibt. Scheue oder autarke Hunde zum Beispiel, die epigenetisch weit weg vom Menschen sind. Und Rassen, für die es hier keinen Platz gibt oder Rassen, deren Einfuhr schlichtweg verboten ist.

Bündnis Schattenhund haben in den angegliederten Tierheimen alle solche Hunde, nun Schattenhunde. Es zerreißt einem das Herz, wenn man sie leiden sieht.

Aber nun kommen wir zu der anderen Seite der Medaille. Wer einmal vor Ort war und diese Tierheime mit 500 bis zu 2000 Hunden gesehen hat, der diesen unglaublichen Lärm gehört hat, Schmutz und Gestank wahrgenommen hat, und der ihre bittenden Augen verstand, der kann nicht sagen, wir haben hier genug Probleme. Derjenige wird helfen! Denn die, die in solche Shelter kommen, ob vorher glückliche Straßenhunde oder ausgesetzte Familienhunde, sie leiden alle, oft auch jahrelang. Warum sie dort gelandet sind hat politische Gründe, sind kommunale Entscheidungen. Davor darf man seine Augen auch nicht verschließen, wenn man Hunde liebt. Viele dieser Hunde passen sich in wenigen Stunden unserem Leben hier an, als ob sie nie anders gelebt hätten. Wer solche Hunde in Deutschland aufnimmt und an Familien weitervermittelt, nimmt den Wühltischwelpen-Händlern die Kunden weg. Der Markt ist da und wird bedient werden. Wenn man damit Leben retten kann, ist es sicher nicht verwerflich.

Dann aber muss ein Teil der Gelder zurückfließen in Hilfsmaßnahmen vor Ort, NICHT an Personen, die sich möglicherweise nur persönlich bereichern würden. Hunde, die ankommen, müssen gründlich untersucht werden mit Blutcheck und eventuell Röntgenbildern. Kommen dann noch Nachimpfung, Entwurmung und Lappalienbehandlungen oder gar größere Operationen dazu, dann wird der vermeintliche „Gewinn“ schnell zu einem Verlust und reduziert sich ganz realistisch auf die Hilfe für dieses Tier.

Eine unserer Forderungen ist daher, dass der Handel von Tieren verstärkt reglementiert und kontrolliert wird. Die Vereine ohne Tierheim müssen dazu gezwungen werden, Alternativen vorzuweisen, wenn der Hund zurückgegeben wird. Das könnte ein dauerhaft finanzierter Tierheim- oder Pensions-Platz pro Hund sein, z. B. Und die Vereine müssten nachweisen, was sie denn vor Ort tun, um den Hunden zu helfen, also Spenden, Baumaßnahmen, Kastrationsaktionen etc., denn Hilfe tut Not.

Die kleine Hündin im Video wurde Happy genannt und durfte selbstverständlich ausreisen. Sie hat in Deutschland ein junggebliebenes Rentnerpaar sehr glücklich gemacht. Sie hatten in vielen Tierheimen nach einem kleineren Hund gesucht, aber es gab fast ausschließlich Schattenhunde, die für sie nicht in Frage kamen . . . .
Den sogenannten Angsthunden werden wir einen gesonderten Beitrag widmen.

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/613449655867711/

Wühltischwelpen…

….Das Problem findet sogar Zugang zu solchen Sendungen, was wir befürworten. Wir müssen die Menschen erreichen !!!
NUR WIE ?????

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/2210289565945160/