Tierheime …

. . . um sie geht es uns in diesem Beitrag. Und jetzt wird es schwierig. Unsere Tierschutz-Hundeverordnung sagt folgendes:

§ 2 Allgemeine Anforderungen an das Halten
…..
(2) Wer mehrere Hunde auf demselben Grundstück hält, hat sie grundsätzlich in der Gruppe zu halten, sofern andere Rechtsvorschriften dem nicht entgegenstehen. Von der Gruppenhaltung kann abgesehen werden, wenn dies wegen der Art der Verwendung, dem Verhalten oder dem Gesundheitszustand des Hundes erforderlich ist. Nicht aneinander gewöhnte Hunde dürfen nur unter Aufsicht zusammengeführt werden.
(3) Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.
……..
§ 9 Ausnahmen für das vorübergehende Halten Die zuständige Behörde kann von den Vorschriften des § 2 Abs. 2 und 3 sowie § 6 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 für das vorübergehende Halten von Hunden in Einrichtungen, die Fundhunde oder durch Behörden eingezogene Hunde aufnehmen, befristete Ausnahmen zulassen, wenn sonst die weitere Aufnahme solcher Hunde gefährdet ist.

Wenn man sie aber zusammen in einer Gruppe hält, muss man genau um Gruppenstrukturen, Sozialverhalten und Ressourcenaggression Bescheid wissen, um nur einige Punkte zu nennen. Und genau hier sind wir wieder bei der Ausbildung und Fortbildungen für Tierpfleger.

Es ist natürlich unverantwortlich, Hunde ohne Wissen einfach mal zusammen laufen zu lassen, die machen das schon untereinander aus. Nein, natürlich nicht. Für einen Hund, der lieb und freundlich ist, sind 2 Wochen Einzelzwinger bis zur Vermittlung sicher kein Weltuntergang. Aber unsere Schattenhunde, die die viele Jahre im Tierheim verbringen, verändern ihr Verhalten selten zum Vorteil in Einzelhaltung. Im Gegenteil, sie verändern sich zum Vorteil, wenn sie in einem Sozialverband leben.

In dem Video von gestern sieht man übrigens KNUTH. Was vor Wochen noch unvorstellbar war, geht jetzt schon ganz wunderbar, lassen wir mal Leine oder Futter weg. Da bedarf es noch genau die beschriebenen Rituale.
Mit ihm leben noch ein Kangal, ein Ciobanesc Carpatin, ein Dobermann, ein Schäferhund und eine Malinois-Hündin (derzeit mit Maulkorb und nur tagsüber), eine Malamute-Wolfshund-Mischlingshündin, und eine Cane Corso-Hündin zusammen in einer Gruppe.

Wer sagt, im Tierheim sind nur schwierige Hunde, die man nicht vergesellschaften kann, der schaue sich den Film genauer an. Von diesen Hunden ist wirklich EINER mit ganz ruhigem Gewissen abzugeben. Bei allen anderen wären lange Vorgespräche und Vorarbeiten notwendig, um sie in die Gesellschaft entlassen zu können.

Hält man sie einzeln, so sagt das Gesetz, brauchen sie täglich mehrfach Sozialpartner. Die Praxis sieht leider ganz anders aus.
Wir können als Tierheime nicht andere kritisieren und unsere Haltung der Hunde ist noch nicht mal gesetzeskonform!

Die gezeigten Hunde sind die typischen Schattenhunde und repräsentieren auch die Rassen sehr gut. Darunter ist ein Auslandshund. . . . aber das ist ein anderes Thema, das demnächst angegangen werden muß.

Was gesetzlich vorgeschrieben ist, muss endlich Einzug in die Tierheime halten! Nur so können wir die Schattenhunde wirklich „re-sozialisieren“ !
Ausgenommen sind darunter Rassen wie Staffordshireterrier und ähnlich reaktive Hundetypen , oft sehr verträgliche Hunde. Doch sie laufen mit Maulkorb in der Gruppe, sind selten wirklich gut zu integrieren. Wenn Stress oder Aufregung aufkommt, kippen sie leider gerne in Aggressionsverhalten um. Auch das muss bei aller Liebe zu diesen Tieren einmal ausgesprochen werden, auch wenn man sich damit keine Freunde macht . . . .

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/3133800820179230/

Methodenvielfalt . . . . . eine große Bitte !!!

Wenn sich ein Tierheim traut an, die Öffentlichkeit zu gehen, seine Arbeit vorzustellen, sind sie sofort da:
Die Internet-Tierschützer, Internet-Hundetrainer, die Wächter von Recht, Ordnung und Moral. Aus Bildern werden ganze Lebensgeschichten gelesen und in die Zukunft gesehen.

Zu laut, zu leise, zu grob, zu sanft, zu schnell oder zu langsam. Egal wie und alles ist falsch. Doch die abgegebenen Prognosen sind zumindest in den von uns begleiteten Tierheimen nicht eingetroffen.

Unsere Meinung ist, Methodenvielfalt zuzulassen oder selbst etwas verändern. Nur: Wer etwas tut, der macht halt auch Fehler. Lasst uns also auch mal einen Fehler machen, aber lasst uns den Hunden helfen, es braucht viel mehr mutige Menschen, überall in den Tierheimen. Viele sind schon so eingeschüchtert, da ist schon ein Maulkorb verboten aufgrund der Außenwirkung. Warum sollten sich dann Freiwillige ehrenamtlich dieser Kritik aussetzen?
Es wird immer Ausreißer in die eine oder andere Richtung geben. Deshalb braucht es Fortbildungen, auch da mit Methodenvielfalt, damit man angepasst an Mensch und Hund den jeweils richtigen Weg einschlagen kann. Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom!

  • Wenn wir etwas verändern wollen, dann müssen wir kollegial und kulant sein!
  • Wenn wir gemeinsam nach außen EINE STIMME haben wollen, müssen wir intern diese Toleranz zulassen, sonst werden wir unglaubwürdig!
  • Wenn wir unsere Ziele verfolgen wollen, sollten wir uns nicht auf dem Weg dahin verzetteln und aufhalten lassen mit Grundsatzdiskussionen.
  • Wenn wir den Hunden helfen wollen, müssen wir den Menschen vertrauen, die das gleiche Ziel haben.

Wir glauben daran:

Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Fangen wir jetzt damit an! Gemeinsam!

Noch sind wir in der Phase, erst einmal eine Stimmung aufzufangen, um einen gemeinsamen Nenner zu jedem Thema zu finden. Um wirklich in Eurem Namen sprechen zu können und um zu wissen, ob unsere Ziele überhaupt auch Eure sind, freuen wir uns über Eure regen und auch konträren Diskussionen und Eure Vorschläge und Angebote per Kommentar, Mail oder PN. Weiter so! Unser Fragebogen an die Tierheime geht zum Wochenende per E-Mail raus. Da wir nicht sicher sind, alle Tierheime erfasst zu haben, bitten wir die, die auf alle Fälle mitmachen wollen, um eine kurze Nachricht mit E-Mail-Adresse.

Vielen Dank

Die Tierpfleger im Tierheim

KEINER macht hier Dienst nach Vorschrift. Sie lieben Tiere und verzichten dafür auf freie Wochenenden, Karriere und vernünftige Bezahlung. Viele sind Quereinsteiger ohne Ausbildung, die mit Ausbildung wurden in keinster Weise auf das vorbereitet, was sie heute in Tierheimen erwartet, Anforderungen, die an sie gestellt werden! Fortbildungen gibt es so gut wie keine. Für die Schattenhunde riskieren sie ihre gesundheitliche Versehrtheit. Wenn Tierheime solche Hunde ablehnen, dann oft aus diesem Grund. Die Mitarbeiter sind nicht in der Lage, diese Hunde irgendwie zu händeln.

– Wir fordern eine Evaluierung und Angleichung der Ausbildung Tierpfleger an die heutigen Anforderungen!
– Wir fordern Finanzierung, Unterstützung und Freistellung für Tierpfleger von Fortbildungsmaßnahmen
– Wir brauchen dringend Mittel zur Finanzierung der Tierheime, um sich auch tatsächlich Fachpersonal leisten zu können.

Der Landestierschutzverband Hessen hat diese Entwicklung schon vor langer Zeit erkannt und bietet Fortbildungen im Tierheim für Tierpfleger an. https://www.ltvh.de/seminare
Aus dieser Seminarreihe sind viele gute Hundepfleger hervorgegangen, die heute genau mit den Schattenhunden arbeiten.
Vorstands-Mitglieder des LTVH waren auch an der Entwicklung der ersten umfangreichen Fortbildung für Hundepfleger beteiligt mit Fördertopf für Tierschützer: https://kynologisch.net/ausbildungsinhalte-huwi/
Und es wird, aus den Reihen des Bündnisses Schattenhund mitentwickelt, dieses Jahr auch die erste Tierschutz-Konferenz geben, denn Vernetzung ist wichtig: https://www.tierschutz-konferenz.de/
Ein alter Hase im Geschäft bietet ebenfalls Fortbildungen für Tierpfleger an: https://hundezentrum-baumann.de/Dogworld-Stiftung/
Und last but not least: https://www.tierschutzbund.de/…/Broschu…/Seminarprogramm.pdf
Sicher ist diese Aufzählung nicht vollständig! Wer weitere kennt, bitte an uns weitergeben!!!!

Schattenhunde . . . muss man sie denn alle retten?


Diese Frage kam auf und sie ist berechtigt und verdient angesprochen und ausdiskutiert zu werden. Denn in dem Kampf um die Rettung der Hunde braucht es Argumente!

Wer mit diesen Hunden arbeitet, wer sie kennen und lieben gelernt hat, würde sofort sagen JA! Denn kein Hund ist nur und von Grund auf böse. Alle haben sie einen Grund, eine Motivation.
Bei Menschen würde man Amokläufer sofort erkennen, Serienmörder leben meist unauffällig unter uns. Vielleicht ein schräger Vergleich, um was es geht ist aber, alle diese Hunde haben wundervolle, liebevolle, witzige Momente. Die meisten sind sehr intelligent, sie denken mit, können Menschen schnell einschätzen, erspüren Schwächen, finden ihre Lücken.
Und ja, es ist schon eine weniger schöne Charaktereigenschaft, wenn er dann zubeisst. Man könnte Konflikte durchaus anders regeln und andere mit gleicher Vergangenheit tun dies auch!.
Es gibt auch die Mißhandelten, ohne Frage! Es gibt die Deprivierten mit multiplen Defiziten. Doch diese Schäden bedingen ebenfalls nicht unbedingt enthemmtes Aggressionsverhalten.

Aber genau die mit Aggressionsverhalten sind die Langeinsitzer der Tierheime. Das Gros der Schattenhunde sind Hunde mit viel Potential in alle Richtungen, sie entscheiden sich leider meist für die weniger gute.
Viele haben nun auch geschrieben, es ist immer der Mensch Schuld, die Hunde sind von Grund auf lieb. Dem widersprechen wir mit dem folgenden Beispiel, nämlich Charles, es ist in Ute Heberers Tierheim ihr Lieblingscharles, auch Babycharles genannt.

Die Besitzer von Charles meldeten sich kurz nach Übernahme des Hundes das erste Mal, er kam wohlbehütet aus einem sogenannten „Ups-Wurf“. Seine Eltern waren Mischlinge. Mit 11 Wochen wurde er schließlich im Tierheim abgegeben, der kleine Kerl attackierte seine Familie so sehr, dass sie in der Wohnung Gummistiefel trugen. Als er ins Tierheim kam war er außer Rand und Band.
Es ist schwer vorstellbar, dass der Hund in dieser Zeit so mißhandelt wurde, dass er ein derartiges Verhalten zeigte. Im Gegenteil, die Menschen waren ihm nicht gewachsen und gingen jedem Streit mit dem Hundekind aus dem Weg. In der Folgezeit lebte er privat in einer Hundegruppe und lernte das kleine 1×1 des Sozialverhaltens. Er eskalierte immer weniger und mit 6 Monaten war er zu einem frechen nur noch etwas übergriffigen Junghund herangewachsen. Es kam die Zeit des Abschiedes. Seine neue Besitzerin wurde gebrieft und genauestens instruiert. Sie hatte immer Hunde, war schon in der Lebensmitte angekommen und alle hatten ein gutes Gefühl, als er das Tierheim mit ihr verliess.
Er war noch kein Jahr alt, als er wieder da war. Die Besitzerin hatte beide Unterarme völlig vernarbt, verkratzt und mit frischeren Wunden. Charles war wie beim ersten Mal völlig außer Rand und Band, aber nun fast erwachsen. Sie sagte, er sei unberechenbar. . .

Charles ist nun 6 Jahre alt, lebt immer noch im Tierheim und wird möglicherweise auch dort bleiben. Er hat Sozialpartner, Menschen die ihn mögen und mit ihm klar kommen. Er hat sehr viel gelernt, kann viele Dinge und ist ein so reizender Hund (sagt Ute). Wenn da nicht seine cholerischen Anfälle wären. Menschen würde man abwertend als Psychos bezeichnen, bei Hunden sucht man die Schuld immer woanders.
Nein, Charles ist Utes Liebling und doch . . . er ist nicht wie andere. Und das macht ihn so gefährlich. Einzelne wenige Menschen könnten sicher auch zuhause mit ihm leben, doch Tierheime sollten sich auch verantwortlich fühlen, was nach der Vermittlung geschieht. Und deshalb wird Charles weiterhin seine Pfleger foppen und seine Mitbewohner abnerven. Charles ist ein echter Schattenhund. Ein Hund, bei dem man nicht die falsche Rasse, falsche Aufzucht, falsche Erziehung und was auch immer verantwortlich machen konnte. Doch solche Hunde sind Ausnahmen!
Und nun kommen wir zu der entscheidenden Frage: Ist das Leben von Charles nicht wert gelebt zu werden?

Hunde-TRAINING 2.0

Dies ist keine Werbung sondern der Ansporn für Hundetrainer, Gassigänger und Tierheim-Leute, auch etwas für die Schattenhunde zu tun!
Aus der Not der vielen Schattenhunde im Tierheim heraus, die aufgrund der großen Zahl und dadurch Zeitmangel nur noch verwahrt werden konnten, kam der Verein TINO 2018 auf die Idee, eine Trainingsgruppe für diese Hunde aufzubauen. Es gab viele ehrenamtliche Gassigeher, teilweise schon länger dabei und Kummer gewohnt. Es gab einige junge Hundetrainer, die aber in ihrer Arbeit noch recht unerfahren waren und es gab jede Menge Knallköppe, Gangster, Schwerverbrecher – Schattenhunde eben – wie sie überall liebevoll genannt werden.
Nach einem Aufruf meldeten sich erstaunlich viele engagierte Menschen, die bereit waren, wenn auch mit zitternden Knien, die Herausforderung „Hunde-TRAINING 2.0“ mit anzugehen. Es wurde mit erfahrenen Trainern ein Trainingskonzept besprochen und anfangs auch begleitet.

Die ersten Stunden waren eher chaotisch. Die Hunde völlig enthemmt, die Menschen eher das Gegenteil, die jungen Trainer kamen an ihre Grenzen. Aber alle Seiten lernten voneinander und wenn man die Gruppe heute sieht, beim Stadtbummel, Eisessen oder im Tierpark, würde kein Mensch glauben, dass viele dieser Hunde schon einen Euthanasietermin hatten oder aufgrund ihres Verhaltens als unvermittelbar gelten.
Durch das Training haben sie nun Beschäftigung, sie lernen, kommen raus aus dem Alltag und sie haben eine feste Bezugsperson, auf die sie sich freuen. Sie fahren mit im Auto und mit im Bus, sie gehen schwimmen oder einfach nur zum Picknick, was eine große Herausforderung darstellt für ressourcenaggressive Hunde. Clickertraining für Tricks sind ebenso Inhalt wie Massage, was für Hunde, die Nähe und Berührungen nicht gerne zulassen, auch eine Übung und Herausforderung ist. Für uns alltägliche Dinge im Umgang mit unseren Hunden stellen für diese Hunde selbst eine Herausforderung dar. Doch es wird dabei viel gelacht, geschmust, gebürstet und es bleibt darüber hinaus noch Zeit für individuelle Spaziergänge um das Gelernte zu üben.

Was haben wir uns nicht alles anhören müssen, denn jetzt kommen die Kritiker wieder, die sagen,
an solche gefährlichen Hunde dürfen nur Profis dran! NEIN
Wenn Fehler gemacht werden, dann schadet es den Hunden. NEIN
Die Hunde leiden genug im Tierheim und sollen draußen entspannen und ausgelastet werden. NEIN
Tierheim-Hunde sind traumatisiert und dürfen nur mit ausschließlich positiver Verstärkung trainiert werden. NEIN

Mit nun fast 2 Jahren Erfahrung und der sichtbaren Entwicklung der Hunde und einiger glücklicher Vermittlungen hieraus können wir sagen, das Projekt ist ein „Win-Win-Win“-Projekt geworden.
Hundetrainer befürchten sicher zu Recht, sich da Kunden zu nehmen. Stimmt. Unsere „Paten“ für die Hunde lernen so viel, dass auch die eigenen Hunde davon profitieren und sie nun mit ihnen deutlich besser durchs Leben kommen. Sie werden dadurch aber auch keine Tierheim-Hunde werden! Unsere Trainer kennen jetzt das wahre Leben, kamen an ihre Grenzen und wuchsen unglaublich daran. Man kann sie jetzt auf die gefährlichsten Hunde loslassen, wir hoffen aber, sie bleiben uns noch lange ehrenamtlich erhalten!
Tja und die Hunde selbst? Was würden sie wohl sagen?

Alle, die nun Interesse haben und ein ähnliches Projekt in ihrem Tierheim starten wollen, sind herzlich eingeladen mitzukommen zum HundeTRAINING 2.0. Die Grundeinstellung zu den Hunden ist entscheidend, nämlich wohlwollend, fördernd und geduldig.
Wir hatten schon die Gangster vom Galgenberg vorgestellt und werden in den nächsten Tagen immer wieder ähnliche Projekte von anderen Tierheimen vorstellen. Wer hierzu Fragen hat, bitte melden. Wer auch so ein Projekt hat, gerne Text und Bilder schicken und wir veröffentlichen es hier für euch. Holen wir die Schattenhunde ins Licht!
Abschauen und kopieren unserer Projekte ist sogar dringend erwünscht!!!!

Hundetraining 2.0

Tierheime …

sie sind ständig im Kreuzfeuer der Kritik . . . Viele andere wissen, was alles dort schiefläuft und vor allem, wie es besser gehen würde und bekunden das auch oft und lauthals! Natürlich gibt es auch viele Befürworter, Unterstützer und Spender.

Was sind denn Tierheime, wie sind sie organisiert und was sind ihre Rechte und Pflichten?
Tierheime sind meist durch Tierschutzvereine getragene private Einrichtungen, oft mit gewachsenen Strukturen aus einer vergangenen Zeit und vereint durch die Liebe zum Tier. Doch es hat sich tatsächlich viel verändert in den vergangenen 30 Jahren, auch der Blick auf das Tier und seine Bedürfnisse. Manche Kritik ist wohl angebracht, aber es gibt keine Alternativen. Also müssen wir den Standard versuchen zu verbessern.
Wohin gehen denn die Menschen mit ihren schwierigen Hunden, wohin bringen Kommunen ihre Fundtiere? In die Tierheime, es gibt nur ganz wenige andere Initiativen oder Alternativen. Welchen Sinn macht es also, genau die zu kritisieren, die Hilfe anbieten? Wir müssen die Tierheime unterstützen, das ist der einzig denkbare Weg.
Es gibt sicher die in sich geschlossenen Institutionen, mit teils überalterten Mitgliedern, die die derzeitigen Anforderungen nicht überleben werden. Chancen haben eher die offenen Vereine, die Hilfe annehmen, Veränderungen zulassen und Energien bündeln, in dem sie sich vernetzen.
Vor Jahren schon hat sich ein lockerer Verband von Tierheimen aus verschiedenen Regionen und Bundesländern zusammengeschlossen unter dem Namen: „Gemeinsam besser“. Es finden regelmäßig Treffen mit Austausch und Absprachen statt. Darüber hinaus werden Spenden, aber auch Tiere „getauscht“, wenn etwas benötigt wird, zu viel ist, aber auch wenn der Platz oder die Kompetenz bei einer abgegebenen Tierart fehlt. Bewährt hat sich der Verband bei Animal Hoarding-Fällen, wo häufig bis zu 100 Tiere auf einmal aufzunehmen sind und über die Kooperation auf die angeschlossenen Tierheime verteilt werden können.
Die meisten Tierheime finanzieren sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Vermittlungsgebühren, teilweise durch Verträge mit Kommunen und Behörden, und manchmal mit einer kleinen Erbschaft. Was viele Menschen aber gar nicht wissen ist, dass die Tierheime privat und NICHT verpflichtet sind, irgendwelche Tiere aufzunehmen. Sie tun das freiwillig oder lehnen aus Gründen ab. Wenn Kommunen Verträge mit Tierheimen haben, zahlen sie meist eine bundesweit sehr unterschiedliche Pauschale für die Aufnahme von Fundtieren. Beschlagnahmungen von Behörden müssen auch nur die Tierheime aufnehmen, die auch hier vertraglich gebunden sind. Leider reichen diese Zahlungen nicht wirklich, um die Kosten zu decken.

Was hat das mit den Schattenhunden zu tun?
Mittlerweile erreichen die Tierheime täglich Anrufe und Mails wegen der Abgabe eines schwierigen Hundes. Einige Fälle haben wir ja schon vorgestellt. Da sind auf der einen Seite Menschen mit echter Verzweiflung, weil vielleicht sogar Kinder in Gefahr sind, auf der anderen Seite Tierheime, die völlig überfüllt sind und/oder Mitarbeiter haben, die mit solchen Hunden kaum Erfahrung haben und die Flut nicht mehr aufhalten können. Nun häufen sich sogar Anrufe von Behörden, die gerne gefährliche Hunde beschlagnahmen würden, aber leider keine Unterkunft mehr finden. Die Tierheime lehnen immer häufiger ab.
Wenn sich diese Spirale weiterdreht, werden immer mehr Hunde eingeschläfert werden, denen man helfen könnte, sie rehabilitieren könnte. Das Fass ist schon längst übergelaufen. . . so entstand das Bündnis Schattenhund! Wir müssen öffentlich machen, dass es so nicht weiter geht. Auch in den vorherigen Beiträgen war immer wieder Kritik an den Tierheimen zu hören, auch an uns, die wir eigentlich nur nicht mehr still sein wollen sondern laut nach Hilfe rufen.
Wir werden, wie schon angekündigt, in den nächsten Tagen an alle Tierheime in Deutschland, deren email-Adresse wir finden konnten, eine Mail schicken mit Fragen zum Thema Schattenhunde! Wir bitten dringend um Mithilfe, damit wir belegbare Zahlen zur Argumentation haben. DAMIT können wir dann bei den Ministerien vorsprechen und auf die tatsächliche Problematik aufmerksam machen.
Wir brauchen:
• Eine stabile Finanzierung der Tierheime über die Fundtierpauschale hinaus, damit Mitarbeiter fair bezahlt werden können, mehr Mitarbeiter eingestellt werden können, um über die reine Pflege hinaus auch an Verhaltensproblemen arbeiten zu können.
• Gesetze und Verordnungen, die den Handel mit Tieren erschweren, bspw. den Verkauf über Internetportale mit dubiosen Anzeigen.
• Gesetze und Verordnungen, die die Haltung der Tiere besser regeln. Z. B.die hessische „Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO)“ z. B. ist eine Farce. Von einem einheitlichen, nachvollziehbaren Handeln der hessenweiten Ordnungsbehörden, die die Gefahrenabwehr in Bezug auf die gefährlichen Hunde umsetzen müssen, sind wir weit entfernt. In anderen Bundesländern sieht es nicht besser aus.
• Einen Führerschein zum Halten von Hunden. Damit wäre wenigstens die Vermittlung von Grundregeln zu den Bedürfnissen, der Haltung und Erziehung von Hunden gewährleistet. Die Kritiker werden sagen, auch in den Bundesländern mit Führerschein gibt es viele Vorfälle. Ja, es gibt auch viele und schlimme Autounfälle, wie wäre es aber ohne Führerscheinpflicht?
• Wir sind nicht gegen Auslandstierschutz! Tiere brauchen überall Hilfe! Aber auch hier muss es klarere Regelungen geben, um illegale Machenschaften zum Leidwesen der Tiere zu unterbinden. Nur so kann sich die Zahl der Schattenhunde langsam wieder verringern. Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Gebt uns also Zeit, diese Vorhaben vorzubereiten und helft mit, unsere Forderungen und Ideen nach außen zu tragen. Je mehr davon erfahren, desto mehr werden hinter uns stehen und unseren Forderungen somit Gewicht geben. Wir sehen uns als Bündnis aller Tierheime, die uns unterstützen und die das Schicksal der Schattenhunde und ihrer Menschen berührt.
Diese wunderbaren einzigartigen aber auch verhaltensflexiblen Hunde – echte Schattenhunde – haben es nicht geschafft, ein Zuhause zu finden und sind im Tierheim gestorben

Bündnis Schattenhund gegründet

Tierheime schlagen Alarm: Immer mehr schwer vermittelbare Hunde

In Tierheimen sitzen immer mehr schwer vermittelbare Hunde. Um auf das wachsende Problem aufmerksam zu machen, haben sieben Vereine und Tierheime nun das „Bündnis Schattenhund“ gegründet.

Die Problematik mit schwer vermittelbaren Hunden nimmt bundesweit in allen Tierheimen zu, so der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbandes vom Deutschen Tierschutzbund, Andreas Lindig. Insbesondere durch den Handel mit Welpen im Internet sei die Situation „massiv eskaliert“. Das meldet „dpa“.

Besitzer überfordert

Die Problematik sei folgende: Zunehmend kommt es zu Internet-Käufen von Welpen aus dem Ausland. Dann stellt sich heraus, dass die Halter überfordert sind. Und die Vierbeiner wechseln letztlich wie „Wanderpokale“ mehrfach die Besitzer, bevor sie im Tierheim landen. Das geht ebenso aus dem „dpa“-Bericht hervor.

Manche Tiere seien extrem ängstlich, andere würden beißen, könnten nicht alleine bleiben oder ließen keinen Menschen an sich. „Das sind keine Hunde, die junge Familien mit Kindern wollen. Ohne intensives Hundetraining sind sie nicht vermittelbar„, erklärt Inge Wanken, erste Vorsitzende des Trierer Tierschutzvereins.

„Bündnis Schattenhund“ gegründet

Um auf das wachsende Problem mit schwierigen Hunden aufmerksam zu machen, haben sieben Tierheime und Vereine in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen das „Bündnis Schattenhund“ gegründet. Auch das Tierheim in Zweibrücken gehört dem Bündnis an, meldet „dpa“.

„Schattenhunde sind Hunde, die irgendwann keiner mehr sieht, weil sie seit Jahren im Tierheim sind – und sie keiner mehr holt“, so Inge Wanken.

Verwendete Quellen:
– Deutsche Presse-Agentur

Zuschuss für Hundeführerschein: Besitzer können 200 Euro ab sofort beantragen

Wer den Hundeführerschein macht, erhält von der Stadt Karlsruhe künftig einmalig 200 Euro. Das hat der Hauptausschuss des Gemeinderats bereits im November letzten Jahres beschlossen. Nun hat die Stadt den Zuschuss offiziell gewährt. Beantragen können Hundehalter die Unterstützung online.

Wer für sich und seinen Hund eine Sachkunde- und Gehorsamsprüfung nachweisen kann, wird ab jetzt mit einer Zahlung von 200 Euro unterstützt. Das verkündet die Stadt in einer Pressemeldung. „Der Zuschuss soll als Anreiz für die Mensch-Hund-Teams dienen, sich praktisch und theoretisch mehr mit der Erziehung, den Bedürfnissen und dem Verhalten des Hundes zu beschäftigen und die erlernten Fähigkeiten dann in einer Prüfung nachweisen“, heißt es darin.

Quelle:ka-news.de

Tierheime in Rheinland-Pfalz schlagen Alarm: „Immer mehr Problemhunde“

Inge Wanken sitzt in ihrem Büro und zeigt das Logo „Bündnis Schattenhund Foto:Birgit Reichert/dpd/Archiv

In Tierheimen sitzen immer mehr schwer vermittelbare Hunde. Ihre Besitzer haben sie im Internet gekauft – und sind mit der Haltung überfordert. Sehr oft handele es sich um frühere Straßenhunde aus Südeuropa oder Zuchttiere von sogenannten Hobbyzüchtern, sagt die erste Vorsitzende des Trierer Tierschutzvereins, Inge Wanken. Viele von ihnen hätten wie „Wanderpokale“ bereits mehrfach den Besitzer gewechselt, bevor sie im Tierheim abgegeben würden.

Kaum vermittelbar

Manche Tiere seien extrem ängstlich, andere würden beißen, könnten nicht alleine bleiben oder ließen keinen Menschen an sich. «Das sind keine Hunde, die junge Familien mit Kindern wollen. Ohne intensives Hundetraining sind sie nicht vermittelbar.» Um auf das wachsende Problem mit schwierigen Hunden aufmerksam zu machen, haben sieben Tierheime und Vereine in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen das «Bündnis Schattenhund» gegründet.

„Schattenhunde sind Hunde, die irgendwann keiner mehr sieht, weil sie seit Jahren im Tierheim sind – und sie keiner mehr holt“, sagt Hundetrainerin Wanken. Zum „Bündnis Schattenhund“ gehörten auch die Tierheime in Koblenz, Aachen, Tiere in Not Odenwald, Zweibrücken, Gelnhausen und die Tierhelfer Ingelheim.

Situation „massiv eskaliert“

Die Problematik mit schwer vermittelbaren Hunden nehme bundesweit in allen Tierheimen zu, sagt der Vorsitzende des rheinland-pfälzischen Landesverbandes vom Deutschen Tierschutzbund, Andreas Lindig. Vor allem durch den Handel mit Welpen, die übers Internet aus dem Ausland gekauft würden, sei die Situation „massiv eskaliert“. „Ich sage immer: Finger weg von Online-Hunden!“ Man solle seriöse Vereine unterstützen, die die Tiere auch wieder zurücknehmen würden.

Quelle:Die Rheinland-Pfalz