Gefahrenprävention …

…. Es war der Orkan Sabine, der uns zu diesem Beitrag brachte. Tatsächlich ist es so, dass auch Vereine auf Notfälle vorbereitet sein sollten. Es sollte zum Beispiel einen Evakuierungsplan geben, in dem Abläufe detailliert beschrieben sind und in Trockenübungen auch geübt werden. Stehen z. B. genügend Katzenkörbe bereit, Käfige für die Kleintiere und genügend Leinen für die Hunde? Ist alles zeitnah und gefahrlos erreichbar? Jeder der Mitarbeiter weiss, für welchen Bereich er zuständig ist und was im Notfall zu tun ist. Was aber mit den Schattenhunden? In den Tierheimen mußten gestern genau für diese besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Kein Mensch möchte, dass aufgrund eines Sturmes die Tiere frei werden und sich selbst oder den Verkehr in Gefahr bringen. Was ist aber, wenn ein Baum auf den Zaun eines Geheges mit Schattenhunden fällt und alle Hunde sind frei? Undenkbar, dass diese Jungs und Mädels unkontrolliert öffentlichen Ausgang bekommen. Viele Hunde wurden gestern in sichere Gebäudeteile untergebracht, andere mußten die Nacht mit Maulkorb verbringen, damit JEDER bei Gefahr unverletzt die Hunde hätte sichern können. Dies bedeutet in einem Ernstfall einen ungeheuren Mehraufwand, im günstigsten Falle sind solche Notfälle mit allen Beteiligten, Mitarbeitern, Feuerwehr, Polizei oder Ordnungsbehörden, abgesprochen. Realistisch gesehen eher nicht. Hier bedarf es noch einige Nachbesserungen auf allen Ebenen!
Kommentare zum Thema Sicherheit in unseren Beiträgen haben uns ehrlich gesagt tief erschüttert. Da „muss man schon mal Bissverletzungen zum Wohle der Hunde in Kauf nehmen“ hieß es sinngemäß. Es gibt Hunde, die beißen. WARUM spielt erst einmal, zumindest in diesem Beitrag, gar keine Rolle. Wenn ein Hund beißt, muss man dafür sorgen, dass niemand verletzt werden kann. Im Tierheim tragen die Leitung bzw. der Vorstand die Verantwortung. Fahrlässigkeit bedeutet Haftung mit eigenem Vermögen! Da kann bei schweren Verletzungen bis hin zu Arbeitsunfähigkeit so das eigene Häuschen schon mal drauf gehen. Das ist den wenigsten bewusst.
Es ist aber doch auch eine moralische Verpflichtung! Wer schon eine schlimmere Bissverletzung gespürt hat, wünscht dies keinem anderen Menschen. Man muss im Tierheim dafür Sorge tragen, dass weder Besucher, Praktikanten, Handwerker oder Mitarbeiter aber auch keine Tiere gebissen werden. Die Mitarbeiter tragen durch ihre Fürsorge den Verein und Arbeitsausfälle bringen die Tiere in Gefahr. Nun gibt es tatsächlich Vereine, die Maulkörbe verbieten, denn das gibt ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. LEUTE !!!!! Für Hunde ist ein Maulkorb, gut auftrainiert, wie eine Brille, man mag sie nicht aber man kann sie akzeptieren. Die Tierheime zahlen nicht umsonst sehr hohe Beiträge bei der Beruflichen Unfallversicherung, es gibt unglaublich viele Vorfälle, aber keiner redet davon.
Bei aller Liebe zum Tier wird der Selbstschutz oder eine Gefahrenprävention in alle Richtungen in Tierheimen leider stark vernachlässigt. Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit vermehrt Kontrollen der VBG (gesetzliche Unfallversicherung) in Tierheimen, um diese Missstände aufzudecken und thematisieren. Jeder Tierschutzverein hat die Möglichkeit, sich über Seminare fortzubilden oder ganz viele Informationen und Arbeitsmittel kostenfrei bei der VBG abzurufen.
Hier ein Link zum Thema: http://www.vbg.de/…/Fachinformationen_und_Praxishilfen_node…