Öffentliche Sicherheit …

… Wir haben gestern über die Sicherheit IM Tierheim gesprochen. Aber das Problem fängt ja viel früher an. Bei der Gefahrenprävention VOR der Aufnahme im Tierheim nämlich.
Es gibt immer wieder freilaufende Hunde, die in „gefahrbringender Weise“ Menschen oder Tiere anspringen und/oder sogar verletzen. Es werden andere Tiere gebissen, manchmal getötet. Wird so ein Vorfall bei Behörden gemeldet, sind sie verpflichtet zu handeln. Leider mit oft kuriosen Entscheidungen, nicht einheitlich, ganz oft überzogen oder aber verantwortungslos. Es gibt alles, denn es ist Auslegungssache des jeweiligen Sachbearbeiters, wie er einen solchen Vorfall behandelt.
Da war zum Beispiel der Cattledog-Welpe, der beim Spaziergang hinter einem Jogger herlief und ihn in die Wade zwackte. Der Vorfall wurde aktenkundig und der Hund als gefährlich eingestuft. Mit allen Auflagen und entsprechender „Kampfhunde“-Steuer. Es kam 5 Jahre zu keinem weiteren Vorfall, der Hund hatte mehrere Wesenstests, die Besitzerin die Sachkunde nachgewiesen. Leider wurde der Hund aus persönlichen Gründen in einem Tierheim abgegeben und von dort aus nach Österreich weitervermittelt. Dort gab es solche Kategorisierungen noch nicht. Der Hund wurde auf der entsprechenden Kommune in Deutschland abgemeldet und der neue Wohnort mitgeteilt.
Der Sachbearbeiter bemühte sich tatsächlich, in Innsbruck anzurufen und die Kollegen vor Ort über die Gefährlichkeit des Hundes zu unterrichten. Die darauffolgende Vorstellung des Hundes in der Behörde hatte keinerlei künftige Auswirkungen. . . .
Tja und dann gibt es noch ganz aktuell eine Behörde, die einen Dackel wegen ähnlich harmlosem Vorfall als gefährlich einstufte und den mittellosen Besitzern wegnahm. Die Tierheime ringsum lehnten die Aufnahme des Tieres aber ab, so dass der Beamte den Hund 20 km weiter in ein anderes Bundesland verbrachte, dort mit einer Abstandszahlung abgab und betonte, dass die Einstufung als gefährlich keine Gültigkeit in anderen Bundesländern hätte, solange der Hund nicht in das abgebende Bundesland zurückgeführt wird.
Mit dieser angeblichen tatsächlichen Gefährlichkeit schlagen wir uns ebenso herum wie mit den Rasselisten der gefährlichen Hunde, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Allein aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit werden Hunde bis heute in den meisten Bundesländern als gefährlich eingestuft. Kommunale Unterschiede in der Besteuerung verschiedener Rassen machen das Problem noch größer. Diese Rasselisten wurden mit heißer Nadel nach einem tragischen Vorfall in Hamburg im Jahre 2000 gestrickt und bundesweit eingeführt. Das Motiv: Gefahrenprävention. Ihre Schutzwirkung: Gering, darüber sind sich die Experten einig und erreichten in einigen Bundesländern glücklicherweise auch die Abschaffung.

Nun leben aber nicht nur in Deutschland sehr viele gefährliche Hunde, von denen nie jemand je erfährt, weil sie entweder unter Verschluss sind, weil Beißvorfälle nicht angezeigt wurden oder so erzogen sind, dass sie nicht weiter auffallen. Probleme machen meist die „Tutnixe“, die hemmungslos auf Menschen und Hunde losgelassen werden in der großen Hoffnung, dass nichts passiert. Tuts aber, immer wieder, mit unterschiedlichem Ausgang. Nicht alle sind sozial kompatibel, oft ist es auch die Hilflosigkeit der Besitzer, die ihren Hunden nicht mehr Herr werden, wenn es zu Beißvorfällen kommt und dann wird es richtig gefährlich.
Sind schon die Tierheime oft nicht dafür ausgestattet, solche Hunde einzufangen, aufzunehmen oder zu versorgen, so ist es für die Behörden und selbst bei der Polizei oft eine Riesenherausforderung, weil Equipment und Know-how fehlen. Nicht zuletzt deshalb kommt es schnell zur Erschießung, wenn ein Hund außer Kontrolle gerät.
Siehe aktueller Vorfall: https://www.kreiszeitung.de/…/a29-hund-autobahn-rastede-ers…
und die Antwort der Polizei dazu:
https://www.ndr.de/…/Polizei-rechtfertigt-Toetung-von-Hund-…

Meist wird aber bei Zugriffen in Wohnungen oder ähnlichem der Tierschutz informiert und eingeschaltet, wenn es darum geht, Hunde zu sichern und herauszuholen. Und so schließt sich der Kreis. In den Tierheimen gibt es wenige Mitarbeiter, die den sachgemäßen Umgang mit ihrem Equipment kennen. Wenn die Hunde dann im Tierheim aufgenommen werden, sitzen sie dort leider oft viele Wochen, Monate und im schlimmsten Fall Jahre ein. Denn manchmal ist die Rechtslage, Besitzeransprüche etc. unklar oder aber die Vermittlung ist schier aussichtslos, denn ein gelisteter Hund oder ein Hund, der aufgrund einer Einschätzung als gefährlich gilt, mit all den Auflagen, die daran hängen für den neuen Besitzer, nimmt kaum jemand freiwillig. Die Hunde würden teilweise auch durch jeden Wesenstest fallen.

Nun braucht man besonders geschultes Personal, wie schon so oft von uns gefordert. Man braucht das notwendige, aber kostspielige Equipment und die gesicherte Unterbringung, und der Hund kostet täglich Geld. Pflege, Strom, Heizung, Wasser, Reinigung, Futter, Tierarzt, Trainer, wenn man mit ihm arbeitet. Die Behörden allerdings versuchen leider, ihre Kosten so niedrig wie möglich zu halten und den Hund dem Verein so schnell wie möglich zu übereignen. Dann sind sie raus, die Kosten tragen allein die Tierschutzvereine.

Da die Zahl dieser Hunde zurzeit rasant steigt, lehnen die Tierschutzvereine mittlerweile auch die von den Behörden unterzubringenden Hunde immer wieder ab. Auch Menschen, die verzweifelt anrufen, weil der Hund gebissen hat, werden abgewiesen. Das ist kein böser Wille, denn wenn man mit 120 % ausgelastet ist, geht nix mehr. Den moralischen Aspekt wollen wir hier gar nicht ansprechen, die Tierheim-Leute wissen in der Regel um die Gefahr, die nun von dem Hund in der Öffentlichkeit ausgehen kann. Es fallen immer mehr Hunde auf, die 2-3 Tage zuvor auf Internet-Plattformen als liebe Familienhunde gekauft wurden, und die dann zubeißen. Der Verkäufer ist nicht mehr erreichbar. Spätestens, wenn das Tierheim die Aufnahme ablehnt, veräußert man den Hund auf diesem Weg weiter, verschweigt aber tunlichst seine Eigenschaften.

Wie kommen wir also aus dieser gefährlichen Spirale wieder raus?
• Die Rasselisten müssen ersatzlos weg, sie haben sich nicht bewährt, werden ständig verändert, obwohl Beißstatistiken beweisen, wie unsinnig sie sind.
• Die öffentliche Hand muss endlich ihre Verantwortung der Gefahrenprävention übernehmen und für Sicherstellungen im Tierheim, unter Umständen über Jahre, aufkommen. Kosten könnten an die ehemaligen Besitzer weitergegeben werden. Das Tierheim wäre aber abgesichert und der Hund wäre finanziert.
• Auffällig gewordene Hunde müssen über den Zeitraum des Tierheim-Aufenthaltes bezahlt werden, zum Beispiel in Form einer kommunalen Pauschale.
• Dadurch könnten Mittel frei werden, um die Unterkünfte sicherer zu gestalten.
• Die Mitarbeiter müssen mit Fortbildungen auf diese Herausforderungen vorbereitet werden
• Es braucht für solche Hunde mehr Mitarbeiter. Prävention wäre ein Kollege in Rufbereitschaft oder noch besser die Arbeit zu zweit bei den gefährlicheren Hunden.
• Es braucht umfassendes Wissen und Handling von Sicherungsmaßnahmen aller Menschen, die zum Einsatz kommen könnten, zum Schutz der Menschen, aber auch der Tiere.
• Mitarbeiter der exekutiven Behörden brauchen ebensolche Schulungen. Sie sind oft völlig überfordert. Dies hat der Landestierschutzverband Hessen erkannt und bietet speziell für Behörden folgende Fortbildung an: https://742a3330-53ba-443d-ba3d-9a45283d0463.filesusr.com/…
• Wir brauchen mehr Akzeptanz der Hilfsmittel in der Öffentlichkeit, hierzu gibt es eine sehr informative Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Maulkorbdrauf/.
• Die Tierheime dürfen auf keinen Fall Gefahrenprävention verbieten und müsse sich der Verpflichtung und Verantwortung bewusst machen. Moral und Ethik darf man auch bei Menschen anwenden, nicht nur bei den zu betreuenden Tieren.
• Prävention heißt auch die Menschen, hier Mitarbeiter, zu schützen, denn ein schwerer Beißvorfall kann neben dem monatelangen Ausfall lebenslange psychische Schäden verursachen.
• Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, über die Gefahr, die zurzeit aufgrund dieser Mängel von den Hunden ausgeht!!!!
• Die Arbeit der Tierheime, im Namen der öffentlichen Hand für die Sicherheit vor gefährlichen Hunden zu sorgen, muss mehr Anerkennung in finanzieller Form finden. Dies geht aber auch nur, wenn routiniertes und entsprechend auch vergütetes Fachpersonal zur Verfügung steht.

Wenn wir wollen, dass Hunde in der Öffentlichkeit wieder eine höhere Akzeptanz bekommen, dann müssen wir alle dafür Sorge tragen, dass sie nicht mehr so auffallen, dass weniger passiert, dass es weniger zukünftige Schattenhunde gibt. Wir wollen keine Chico-Geschichten mehr hören! Bis dahin heißt es safety first!

Gefahrenprävention …

…. Es war der Orkan Sabine, der uns zu diesem Beitrag brachte. Tatsächlich ist es so, dass auch Vereine auf Notfälle vorbereitet sein sollten. Es sollte zum Beispiel einen Evakuierungsplan geben, in dem Abläufe detailliert beschrieben sind und in Trockenübungen auch geübt werden. Stehen z. B. genügend Katzenkörbe bereit, Käfige für die Kleintiere und genügend Leinen für die Hunde? Ist alles zeitnah und gefahrlos erreichbar? Jeder der Mitarbeiter weiss, für welchen Bereich er zuständig ist und was im Notfall zu tun ist. Was aber mit den Schattenhunden? In den Tierheimen mußten gestern genau für diese besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden.
Kein Mensch möchte, dass aufgrund eines Sturmes die Tiere frei werden und sich selbst oder den Verkehr in Gefahr bringen. Was ist aber, wenn ein Baum auf den Zaun eines Geheges mit Schattenhunden fällt und alle Hunde sind frei? Undenkbar, dass diese Jungs und Mädels unkontrolliert öffentlichen Ausgang bekommen. Viele Hunde wurden gestern in sichere Gebäudeteile untergebracht, andere mußten die Nacht mit Maulkorb verbringen, damit JEDER bei Gefahr unverletzt die Hunde hätte sichern können. Dies bedeutet in einem Ernstfall einen ungeheuren Mehraufwand, im günstigsten Falle sind solche Notfälle mit allen Beteiligten, Mitarbeitern, Feuerwehr, Polizei oder Ordnungsbehörden, abgesprochen. Realistisch gesehen eher nicht. Hier bedarf es noch einige Nachbesserungen auf allen Ebenen!
Kommentare zum Thema Sicherheit in unseren Beiträgen haben uns ehrlich gesagt tief erschüttert. Da „muss man schon mal Bissverletzungen zum Wohle der Hunde in Kauf nehmen“ hieß es sinngemäß. Es gibt Hunde, die beißen. WARUM spielt erst einmal, zumindest in diesem Beitrag, gar keine Rolle. Wenn ein Hund beißt, muss man dafür sorgen, dass niemand verletzt werden kann. Im Tierheim tragen die Leitung bzw. der Vorstand die Verantwortung. Fahrlässigkeit bedeutet Haftung mit eigenem Vermögen! Da kann bei schweren Verletzungen bis hin zu Arbeitsunfähigkeit so das eigene Häuschen schon mal drauf gehen. Das ist den wenigsten bewusst.
Es ist aber doch auch eine moralische Verpflichtung! Wer schon eine schlimmere Bissverletzung gespürt hat, wünscht dies keinem anderen Menschen. Man muss im Tierheim dafür Sorge tragen, dass weder Besucher, Praktikanten, Handwerker oder Mitarbeiter aber auch keine Tiere gebissen werden. Die Mitarbeiter tragen durch ihre Fürsorge den Verein und Arbeitsausfälle bringen die Tiere in Gefahr. Nun gibt es tatsächlich Vereine, die Maulkörbe verbieten, denn das gibt ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. LEUTE !!!!! Für Hunde ist ein Maulkorb, gut auftrainiert, wie eine Brille, man mag sie nicht aber man kann sie akzeptieren. Die Tierheime zahlen nicht umsonst sehr hohe Beiträge bei der Beruflichen Unfallversicherung, es gibt unglaublich viele Vorfälle, aber keiner redet davon.
Bei aller Liebe zum Tier wird der Selbstschutz oder eine Gefahrenprävention in alle Richtungen in Tierheimen leider stark vernachlässigt. Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit vermehrt Kontrollen der VBG (gesetzliche Unfallversicherung) in Tierheimen, um diese Missstände aufzudecken und thematisieren. Jeder Tierschutzverein hat die Möglichkeit, sich über Seminare fortzubilden oder ganz viele Informationen und Arbeitsmittel kostenfrei bei der VBG abzurufen.
Hier ein Link zum Thema: http://www.vbg.de/…/Fachinformationen_und_Praxishilfen_node…

Auslandshunde …

. . . sie haben sicher einen beträchtlichen Anteil an familiären Tragödien und Problemen in den Tierheimen. ABER es gibt auch die anderen Hunde, von denen man nie hört, die nie auffallen, weil sie brav sind und sich unserem Leben ganz wunderbar anpassen. Hundetrainer wie auch Tierärzte werden bestätigen, dass ein Großteil der Tiere, die vorgestellt werden, nicht deutscher Herkunft un völlig unauffällig sind. Bei Trainern ploppen vermutlich meist die auf, die in irgendeiner Form auffällig geworden sind, die große breite Masse dieser Hunde sind aber wundervolle Begleiter von uns Menschen.
Auslandstierschutz ist ein heikles Thema, immer wieder sehr überhitzt diskutiert. Da werden Fakten verdreht und das Leben der Straßenhunde glorifiziert. Auf der einen Seite! Auf der anderen Seite werden ernsthafte schwierige Hunde, ängstliche Hunde mit unsäglichen Beschreibungen und mitleiderheischend angepriesen.
Tragisch sind vor allem die Vereine, die keine Rassekenntnis haben oder aber schlichtweg verschweigen nach dem Motto Hund ist Hund.
Tragisch sind die Vereine, die Hunde auf Bestellung nach Deutschland liefern und sich dann aus der Verantwortung stehlen.
Tragisch sind die Vereine, die mit unglaublichen Knebelverträgen gewinnoptimierend selbst Pflegestellen ihre finanzielle Verantwortung übertragen.
Tragisch sind auch die Machenschaften solcher Vereine, die NATÜRLICH ihre Hunde zurückzunehmen bereit sind mit der Aussage: „Naja dann geht er zurück in die Tötung“. Wohlweislich, dass kaum jemand dazu in der Lage wäre, dann noch ein Tier zurückzugeben. Viele lehnen sogar rigoros die Rücknahme ab, das Schicksal der Tiere spielt keine Rolle mehr.
Tragisch sind die Fälle, in denen schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten nicht benannt oder abgestritten wurden und Familien emotional und finanziell sehr belasten.
Tragisch sind die Vereine, die Hunde nach Deutschland holen, für die es schlichtweg keinen Lebensraum gibt. Scheue oder autarke Hunde zum Beispiel, die epigenetisch weit weg vom Menschen sind. Und Rassen, für die es hier keinen Platz gibt oder Rassen, deren Einfuhr schlichtweg verboten ist.

Bündnis Schattenhund haben in den angegliederten Tierheimen alle solche Hunde, nun Schattenhunde. Es zerreißt einem das Herz, wenn man sie leiden sieht.

Aber nun kommen wir zu der anderen Seite der Medaille. Wer einmal vor Ort war und diese Tierheime mit 500 bis zu 2000 Hunden gesehen hat, der diesen unglaublichen Lärm gehört hat, Schmutz und Gestank wahrgenommen hat, und der ihre bittenden Augen verstand, der kann nicht sagen, wir haben hier genug Probleme. Derjenige wird helfen! Denn die, die in solche Shelter kommen, ob vorher glückliche Straßenhunde oder ausgesetzte Familienhunde, sie leiden alle, oft auch jahrelang. Warum sie dort gelandet sind hat politische Gründe, sind kommunale Entscheidungen. Davor darf man seine Augen auch nicht verschließen, wenn man Hunde liebt. Viele dieser Hunde passen sich in wenigen Stunden unserem Leben hier an, als ob sie nie anders gelebt hätten. Wer solche Hunde in Deutschland aufnimmt und an Familien weitervermittelt, nimmt den Wühltischwelpen-Händlern die Kunden weg. Der Markt ist da und wird bedient werden. Wenn man damit Leben retten kann, ist es sicher nicht verwerflich.

Dann aber muss ein Teil der Gelder zurückfließen in Hilfsmaßnahmen vor Ort, NICHT an Personen, die sich möglicherweise nur persönlich bereichern würden. Hunde, die ankommen, müssen gründlich untersucht werden mit Blutcheck und eventuell Röntgenbildern. Kommen dann noch Nachimpfung, Entwurmung und Lappalienbehandlungen oder gar größere Operationen dazu, dann wird der vermeintliche „Gewinn“ schnell zu einem Verlust und reduziert sich ganz realistisch auf die Hilfe für dieses Tier.

Eine unserer Forderungen ist daher, dass der Handel von Tieren verstärkt reglementiert und kontrolliert wird. Die Vereine ohne Tierheim müssen dazu gezwungen werden, Alternativen vorzuweisen, wenn der Hund zurückgegeben wird. Das könnte ein dauerhaft finanzierter Tierheim- oder Pensions-Platz pro Hund sein, z. B. Und die Vereine müssten nachweisen, was sie denn vor Ort tun, um den Hunden zu helfen, also Spenden, Baumaßnahmen, Kastrationsaktionen etc., denn Hilfe tut Not.

Die kleine Hündin im Video wurde Happy genannt und durfte selbstverständlich ausreisen. Sie hat in Deutschland ein junggebliebenes Rentnerpaar sehr glücklich gemacht. Sie hatten in vielen Tierheimen nach einem kleineren Hund gesucht, aber es gab fast ausschließlich Schattenhunde, die für sie nicht in Frage kamen . . . .
Den sogenannten Angsthunden werden wir einen gesonderten Beitrag widmen.

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/613449655867711/

Wühltischwelpen…

….Das Problem findet sogar Zugang zu solchen Sendungen, was wir befürworten. Wir müssen die Menschen erreichen !!!
NUR WIE ?????

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/2210289565945160/

Tierheime …

. . . um sie geht es uns in diesem Beitrag. Und jetzt wird es schwierig. Unsere Tierschutz-Hundeverordnung sagt folgendes:

§ 2 Allgemeine Anforderungen an das Halten
…..
(2) Wer mehrere Hunde auf demselben Grundstück hält, hat sie grundsätzlich in der Gruppe zu halten, sofern andere Rechtsvorschriften dem nicht entgegenstehen. Von der Gruppenhaltung kann abgesehen werden, wenn dies wegen der Art der Verwendung, dem Verhalten oder dem Gesundheitszustand des Hundes erforderlich ist. Nicht aneinander gewöhnte Hunde dürfen nur unter Aufsicht zusammengeführt werden.
(3) Einem einzeln gehaltenen Hund ist täglich mehrmals die Möglichkeit zum länger dauernden Umgang mit Betreuungspersonen zu gewähren, um das Gemeinschaftsbedürfnis des Hundes zu befriedigen.
……..
§ 9 Ausnahmen für das vorübergehende Halten Die zuständige Behörde kann von den Vorschriften des § 2 Abs. 2 und 3 sowie § 6 Abs. 1 in Verbindung mit Abs. 2 für das vorübergehende Halten von Hunden in Einrichtungen, die Fundhunde oder durch Behörden eingezogene Hunde aufnehmen, befristete Ausnahmen zulassen, wenn sonst die weitere Aufnahme solcher Hunde gefährdet ist.

Wenn man sie aber zusammen in einer Gruppe hält, muss man genau um Gruppenstrukturen, Sozialverhalten und Ressourcenaggression Bescheid wissen, um nur einige Punkte zu nennen. Und genau hier sind wir wieder bei der Ausbildung und Fortbildungen für Tierpfleger.

Es ist natürlich unverantwortlich, Hunde ohne Wissen einfach mal zusammen laufen zu lassen, die machen das schon untereinander aus. Nein, natürlich nicht. Für einen Hund, der lieb und freundlich ist, sind 2 Wochen Einzelzwinger bis zur Vermittlung sicher kein Weltuntergang. Aber unsere Schattenhunde, die die viele Jahre im Tierheim verbringen, verändern ihr Verhalten selten zum Vorteil in Einzelhaltung. Im Gegenteil, sie verändern sich zum Vorteil, wenn sie in einem Sozialverband leben.

In dem Video von gestern sieht man übrigens KNUTH. Was vor Wochen noch unvorstellbar war, geht jetzt schon ganz wunderbar, lassen wir mal Leine oder Futter weg. Da bedarf es noch genau die beschriebenen Rituale.
Mit ihm leben noch ein Kangal, ein Ciobanesc Carpatin, ein Dobermann, ein Schäferhund und eine Malinois-Hündin (derzeit mit Maulkorb und nur tagsüber), eine Malamute-Wolfshund-Mischlingshündin, und eine Cane Corso-Hündin zusammen in einer Gruppe.

Wer sagt, im Tierheim sind nur schwierige Hunde, die man nicht vergesellschaften kann, der schaue sich den Film genauer an. Von diesen Hunden ist wirklich EINER mit ganz ruhigem Gewissen abzugeben. Bei allen anderen wären lange Vorgespräche und Vorarbeiten notwendig, um sie in die Gesellschaft entlassen zu können.

Hält man sie einzeln, so sagt das Gesetz, brauchen sie täglich mehrfach Sozialpartner. Die Praxis sieht leider ganz anders aus.
Wir können als Tierheime nicht andere kritisieren und unsere Haltung der Hunde ist noch nicht mal gesetzeskonform!

Die gezeigten Hunde sind die typischen Schattenhunde und repräsentieren auch die Rassen sehr gut. Darunter ist ein Auslandshund. . . . aber das ist ein anderes Thema, das demnächst angegangen werden muß.

Was gesetzlich vorgeschrieben ist, muss endlich Einzug in die Tierheime halten! Nur so können wir die Schattenhunde wirklich „re-sozialisieren“ !
Ausgenommen sind darunter Rassen wie Staffordshireterrier und ähnlich reaktive Hundetypen , oft sehr verträgliche Hunde. Doch sie laufen mit Maulkorb in der Gruppe, sind selten wirklich gut zu integrieren. Wenn Stress oder Aufregung aufkommt, kippen sie leider gerne in Aggressionsverhalten um. Auch das muss bei aller Liebe zu diesen Tieren einmal ausgesprochen werden, auch wenn man sich damit keine Freunde macht . . . .

https://www.facebook.com/BuendnisSchattenhund/videos/3133800820179230/

Methodenvielfalt . . . . . eine große Bitte !!!

Wenn sich ein Tierheim traut an, die Öffentlichkeit zu gehen, seine Arbeit vorzustellen, sind sie sofort da:
Die Internet-Tierschützer, Internet-Hundetrainer, die Wächter von Recht, Ordnung und Moral. Aus Bildern werden ganze Lebensgeschichten gelesen und in die Zukunft gesehen.

Zu laut, zu leise, zu grob, zu sanft, zu schnell oder zu langsam. Egal wie und alles ist falsch. Doch die abgegebenen Prognosen sind zumindest in den von uns begleiteten Tierheimen nicht eingetroffen.

Unsere Meinung ist, Methodenvielfalt zuzulassen oder selbst etwas verändern. Nur: Wer etwas tut, der macht halt auch Fehler. Lasst uns also auch mal einen Fehler machen, aber lasst uns den Hunden helfen, es braucht viel mehr mutige Menschen, überall in den Tierheimen. Viele sind schon so eingeschüchtert, da ist schon ein Maulkorb verboten aufgrund der Außenwirkung. Warum sollten sich dann Freiwillige ehrenamtlich dieser Kritik aussetzen?
Es wird immer Ausreißer in die eine oder andere Richtung geben. Deshalb braucht es Fortbildungen, auch da mit Methodenvielfalt, damit man angepasst an Mensch und Hund den jeweils richtigen Weg einschlagen kann. Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom!

  • Wenn wir etwas verändern wollen, dann müssen wir kollegial und kulant sein!
  • Wenn wir gemeinsam nach außen EINE STIMME haben wollen, müssen wir intern diese Toleranz zulassen, sonst werden wir unglaubwürdig!
  • Wenn wir unsere Ziele verfolgen wollen, sollten wir uns nicht auf dem Weg dahin verzetteln und aufhalten lassen mit Grundsatzdiskussionen.
  • Wenn wir den Hunden helfen wollen, müssen wir den Menschen vertrauen, die das gleiche Ziel haben.

Wir glauben daran:

Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten,
die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern.

Fangen wir jetzt damit an! Gemeinsam!

Noch sind wir in der Phase, erst einmal eine Stimmung aufzufangen, um einen gemeinsamen Nenner zu jedem Thema zu finden. Um wirklich in Eurem Namen sprechen zu können und um zu wissen, ob unsere Ziele überhaupt auch Eure sind, freuen wir uns über Eure regen und auch konträren Diskussionen und Eure Vorschläge und Angebote per Kommentar, Mail oder PN. Weiter so! Unser Fragebogen an die Tierheime geht zum Wochenende per E-Mail raus. Da wir nicht sicher sind, alle Tierheime erfasst zu haben, bitten wir die, die auf alle Fälle mitmachen wollen, um eine kurze Nachricht mit E-Mail-Adresse.

Vielen Dank

Die Tierpfleger im Tierheim

KEINER macht hier Dienst nach Vorschrift. Sie lieben Tiere und verzichten dafür auf freie Wochenenden, Karriere und vernünftige Bezahlung. Viele sind Quereinsteiger ohne Ausbildung, die mit Ausbildung wurden in keinster Weise auf das vorbereitet, was sie heute in Tierheimen erwartet, Anforderungen, die an sie gestellt werden! Fortbildungen gibt es so gut wie keine. Für die Schattenhunde riskieren sie ihre gesundheitliche Versehrtheit. Wenn Tierheime solche Hunde ablehnen, dann oft aus diesem Grund. Die Mitarbeiter sind nicht in der Lage, diese Hunde irgendwie zu händeln.

– Wir fordern eine Evaluierung und Angleichung der Ausbildung Tierpfleger an die heutigen Anforderungen!
– Wir fordern Finanzierung, Unterstützung und Freistellung für Tierpfleger von Fortbildungsmaßnahmen
– Wir brauchen dringend Mittel zur Finanzierung der Tierheime, um sich auch tatsächlich Fachpersonal leisten zu können.

Der Landestierschutzverband Hessen hat diese Entwicklung schon vor langer Zeit erkannt und bietet Fortbildungen im Tierheim für Tierpfleger an. https://www.ltvh.de/seminare
Aus dieser Seminarreihe sind viele gute Hundepfleger hervorgegangen, die heute genau mit den Schattenhunden arbeiten.
Vorstands-Mitglieder des LTVH waren auch an der Entwicklung der ersten umfangreichen Fortbildung für Hundepfleger beteiligt mit Fördertopf für Tierschützer: https://kynologisch.net/ausbildungsinhalte-huwi/
Und es wird, aus den Reihen des Bündnisses Schattenhund mitentwickelt, dieses Jahr auch die erste Tierschutz-Konferenz geben, denn Vernetzung ist wichtig: https://www.tierschutz-konferenz.de/
Ein alter Hase im Geschäft bietet ebenfalls Fortbildungen für Tierpfleger an: https://hundezentrum-baumann.de/Dogworld-Stiftung/
Und last but not least: https://www.tierschutzbund.de/…/Broschu…/Seminarprogramm.pdf
Sicher ist diese Aufzählung nicht vollständig! Wer weitere kennt, bitte an uns weitergeben!!!!

Schattenhunde . . . muss man sie denn alle retten?


Diese Frage kam auf und sie ist berechtigt und verdient angesprochen und ausdiskutiert zu werden. Denn in dem Kampf um die Rettung der Hunde braucht es Argumente!

Wer mit diesen Hunden arbeitet, wer sie kennen und lieben gelernt hat, würde sofort sagen JA! Denn kein Hund ist nur und von Grund auf böse. Alle haben sie einen Grund, eine Motivation.
Bei Menschen würde man Amokläufer sofort erkennen, Serienmörder leben meist unauffällig unter uns. Vielleicht ein schräger Vergleich, um was es geht ist aber, alle diese Hunde haben wundervolle, liebevolle, witzige Momente. Die meisten sind sehr intelligent, sie denken mit, können Menschen schnell einschätzen, erspüren Schwächen, finden ihre Lücken.
Und ja, es ist schon eine weniger schöne Charaktereigenschaft, wenn er dann zubeisst. Man könnte Konflikte durchaus anders regeln und andere mit gleicher Vergangenheit tun dies auch!.
Es gibt auch die Mißhandelten, ohne Frage! Es gibt die Deprivierten mit multiplen Defiziten. Doch diese Schäden bedingen ebenfalls nicht unbedingt enthemmtes Aggressionsverhalten.

Aber genau die mit Aggressionsverhalten sind die Langeinsitzer der Tierheime. Das Gros der Schattenhunde sind Hunde mit viel Potential in alle Richtungen, sie entscheiden sich leider meist für die weniger gute.
Viele haben nun auch geschrieben, es ist immer der Mensch Schuld, die Hunde sind von Grund auf lieb. Dem widersprechen wir mit dem folgenden Beispiel, nämlich Charles, es ist in Ute Heberers Tierheim ihr Lieblingscharles, auch Babycharles genannt.

Die Besitzer von Charles meldeten sich kurz nach Übernahme des Hundes das erste Mal, er kam wohlbehütet aus einem sogenannten „Ups-Wurf“. Seine Eltern waren Mischlinge. Mit 11 Wochen wurde er schließlich im Tierheim abgegeben, der kleine Kerl attackierte seine Familie so sehr, dass sie in der Wohnung Gummistiefel trugen. Als er ins Tierheim kam war er außer Rand und Band.
Es ist schwer vorstellbar, dass der Hund in dieser Zeit so mißhandelt wurde, dass er ein derartiges Verhalten zeigte. Im Gegenteil, die Menschen waren ihm nicht gewachsen und gingen jedem Streit mit dem Hundekind aus dem Weg. In der Folgezeit lebte er privat in einer Hundegruppe und lernte das kleine 1×1 des Sozialverhaltens. Er eskalierte immer weniger und mit 6 Monaten war er zu einem frechen nur noch etwas übergriffigen Junghund herangewachsen. Es kam die Zeit des Abschiedes. Seine neue Besitzerin wurde gebrieft und genauestens instruiert. Sie hatte immer Hunde, war schon in der Lebensmitte angekommen und alle hatten ein gutes Gefühl, als er das Tierheim mit ihr verliess.
Er war noch kein Jahr alt, als er wieder da war. Die Besitzerin hatte beide Unterarme völlig vernarbt, verkratzt und mit frischeren Wunden. Charles war wie beim ersten Mal völlig außer Rand und Band, aber nun fast erwachsen. Sie sagte, er sei unberechenbar. . .

Charles ist nun 6 Jahre alt, lebt immer noch im Tierheim und wird möglicherweise auch dort bleiben. Er hat Sozialpartner, Menschen die ihn mögen und mit ihm klar kommen. Er hat sehr viel gelernt, kann viele Dinge und ist ein so reizender Hund (sagt Ute). Wenn da nicht seine cholerischen Anfälle wären. Menschen würde man abwertend als Psychos bezeichnen, bei Hunden sucht man die Schuld immer woanders.
Nein, Charles ist Utes Liebling und doch . . . er ist nicht wie andere. Und das macht ihn so gefährlich. Einzelne wenige Menschen könnten sicher auch zuhause mit ihm leben, doch Tierheime sollten sich auch verantwortlich fühlen, was nach der Vermittlung geschieht. Und deshalb wird Charles weiterhin seine Pfleger foppen und seine Mitbewohner abnerven. Charles ist ein echter Schattenhund. Ein Hund, bei dem man nicht die falsche Rasse, falsche Aufzucht, falsche Erziehung und was auch immer verantwortlich machen konnte. Doch solche Hunde sind Ausnahmen!
Und nun kommen wir zu der entscheidenden Frage: Ist das Leben von Charles nicht wert gelebt zu werden?

Hunde-TRAINING 2.0

Dies ist keine Werbung sondern der Ansporn für Hundetrainer, Gassigänger und Tierheim-Leute, auch etwas für die Schattenhunde zu tun!
Aus der Not der vielen Schattenhunde im Tierheim heraus, die aufgrund der großen Zahl und dadurch Zeitmangel nur noch verwahrt werden konnten, kam der Verein TINO 2018 auf die Idee, eine Trainingsgruppe für diese Hunde aufzubauen. Es gab viele ehrenamtliche Gassigeher, teilweise schon länger dabei und Kummer gewohnt. Es gab einige junge Hundetrainer, die aber in ihrer Arbeit noch recht unerfahren waren und es gab jede Menge Knallköppe, Gangster, Schwerverbrecher – Schattenhunde eben – wie sie überall liebevoll genannt werden.
Nach einem Aufruf meldeten sich erstaunlich viele engagierte Menschen, die bereit waren, wenn auch mit zitternden Knien, die Herausforderung „Hunde-TRAINING 2.0“ mit anzugehen. Es wurde mit erfahrenen Trainern ein Trainingskonzept besprochen und anfangs auch begleitet.

Die ersten Stunden waren eher chaotisch. Die Hunde völlig enthemmt, die Menschen eher das Gegenteil, die jungen Trainer kamen an ihre Grenzen. Aber alle Seiten lernten voneinander und wenn man die Gruppe heute sieht, beim Stadtbummel, Eisessen oder im Tierpark, würde kein Mensch glauben, dass viele dieser Hunde schon einen Euthanasietermin hatten oder aufgrund ihres Verhaltens als unvermittelbar gelten.
Durch das Training haben sie nun Beschäftigung, sie lernen, kommen raus aus dem Alltag und sie haben eine feste Bezugsperson, auf die sie sich freuen. Sie fahren mit im Auto und mit im Bus, sie gehen schwimmen oder einfach nur zum Picknick, was eine große Herausforderung darstellt für ressourcenaggressive Hunde. Clickertraining für Tricks sind ebenso Inhalt wie Massage, was für Hunde, die Nähe und Berührungen nicht gerne zulassen, auch eine Übung und Herausforderung ist. Für uns alltägliche Dinge im Umgang mit unseren Hunden stellen für diese Hunde selbst eine Herausforderung dar. Doch es wird dabei viel gelacht, geschmust, gebürstet und es bleibt darüber hinaus noch Zeit für individuelle Spaziergänge um das Gelernte zu üben.

Was haben wir uns nicht alles anhören müssen, denn jetzt kommen die Kritiker wieder, die sagen,
an solche gefährlichen Hunde dürfen nur Profis dran! NEIN
Wenn Fehler gemacht werden, dann schadet es den Hunden. NEIN
Die Hunde leiden genug im Tierheim und sollen draußen entspannen und ausgelastet werden. NEIN
Tierheim-Hunde sind traumatisiert und dürfen nur mit ausschließlich positiver Verstärkung trainiert werden. NEIN

Mit nun fast 2 Jahren Erfahrung und der sichtbaren Entwicklung der Hunde und einiger glücklicher Vermittlungen hieraus können wir sagen, das Projekt ist ein „Win-Win-Win“-Projekt geworden.
Hundetrainer befürchten sicher zu Recht, sich da Kunden zu nehmen. Stimmt. Unsere „Paten“ für die Hunde lernen so viel, dass auch die eigenen Hunde davon profitieren und sie nun mit ihnen deutlich besser durchs Leben kommen. Sie werden dadurch aber auch keine Tierheim-Hunde werden! Unsere Trainer kennen jetzt das wahre Leben, kamen an ihre Grenzen und wuchsen unglaublich daran. Man kann sie jetzt auf die gefährlichsten Hunde loslassen, wir hoffen aber, sie bleiben uns noch lange ehrenamtlich erhalten!
Tja und die Hunde selbst? Was würden sie wohl sagen?

Alle, die nun Interesse haben und ein ähnliches Projekt in ihrem Tierheim starten wollen, sind herzlich eingeladen mitzukommen zum HundeTRAINING 2.0. Die Grundeinstellung zu den Hunden ist entscheidend, nämlich wohlwollend, fördernd und geduldig.
Wir hatten schon die Gangster vom Galgenberg vorgestellt und werden in den nächsten Tagen immer wieder ähnliche Projekte von anderen Tierheimen vorstellen. Wer hierzu Fragen hat, bitte melden. Wer auch so ein Projekt hat, gerne Text und Bilder schicken und wir veröffentlichen es hier für euch. Holen wir die Schattenhunde ins Licht!
Abschauen und kopieren unserer Projekte ist sogar dringend erwünscht!!!!

Hundetraining 2.0

Tierheime …

sie sind ständig im Kreuzfeuer der Kritik . . . Viele andere wissen, was alles dort schiefläuft und vor allem, wie es besser gehen würde und bekunden das auch oft und lauthals! Natürlich gibt es auch viele Befürworter, Unterstützer und Spender.

Was sind denn Tierheime, wie sind sie organisiert und was sind ihre Rechte und Pflichten?
Tierheime sind meist durch Tierschutzvereine getragene private Einrichtungen, oft mit gewachsenen Strukturen aus einer vergangenen Zeit und vereint durch die Liebe zum Tier. Doch es hat sich tatsächlich viel verändert in den vergangenen 30 Jahren, auch der Blick auf das Tier und seine Bedürfnisse. Manche Kritik ist wohl angebracht, aber es gibt keine Alternativen. Also müssen wir den Standard versuchen zu verbessern.
Wohin gehen denn die Menschen mit ihren schwierigen Hunden, wohin bringen Kommunen ihre Fundtiere? In die Tierheime, es gibt nur ganz wenige andere Initiativen oder Alternativen. Welchen Sinn macht es also, genau die zu kritisieren, die Hilfe anbieten? Wir müssen die Tierheime unterstützen, das ist der einzig denkbare Weg.
Es gibt sicher die in sich geschlossenen Institutionen, mit teils überalterten Mitgliedern, die die derzeitigen Anforderungen nicht überleben werden. Chancen haben eher die offenen Vereine, die Hilfe annehmen, Veränderungen zulassen und Energien bündeln, in dem sie sich vernetzen.
Vor Jahren schon hat sich ein lockerer Verband von Tierheimen aus verschiedenen Regionen und Bundesländern zusammengeschlossen unter dem Namen: „Gemeinsam besser“. Es finden regelmäßig Treffen mit Austausch und Absprachen statt. Darüber hinaus werden Spenden, aber auch Tiere „getauscht“, wenn etwas benötigt wird, zu viel ist, aber auch wenn der Platz oder die Kompetenz bei einer abgegebenen Tierart fehlt. Bewährt hat sich der Verband bei Animal Hoarding-Fällen, wo häufig bis zu 100 Tiere auf einmal aufzunehmen sind und über die Kooperation auf die angeschlossenen Tierheime verteilt werden können.
Die meisten Tierheime finanzieren sich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Vermittlungsgebühren, teilweise durch Verträge mit Kommunen und Behörden, und manchmal mit einer kleinen Erbschaft. Was viele Menschen aber gar nicht wissen ist, dass die Tierheime privat und NICHT verpflichtet sind, irgendwelche Tiere aufzunehmen. Sie tun das freiwillig oder lehnen aus Gründen ab. Wenn Kommunen Verträge mit Tierheimen haben, zahlen sie meist eine bundesweit sehr unterschiedliche Pauschale für die Aufnahme von Fundtieren. Beschlagnahmungen von Behörden müssen auch nur die Tierheime aufnehmen, die auch hier vertraglich gebunden sind. Leider reichen diese Zahlungen nicht wirklich, um die Kosten zu decken.

Was hat das mit den Schattenhunden zu tun?
Mittlerweile erreichen die Tierheime täglich Anrufe und Mails wegen der Abgabe eines schwierigen Hundes. Einige Fälle haben wir ja schon vorgestellt. Da sind auf der einen Seite Menschen mit echter Verzweiflung, weil vielleicht sogar Kinder in Gefahr sind, auf der anderen Seite Tierheime, die völlig überfüllt sind und/oder Mitarbeiter haben, die mit solchen Hunden kaum Erfahrung haben und die Flut nicht mehr aufhalten können. Nun häufen sich sogar Anrufe von Behörden, die gerne gefährliche Hunde beschlagnahmen würden, aber leider keine Unterkunft mehr finden. Die Tierheime lehnen immer häufiger ab.
Wenn sich diese Spirale weiterdreht, werden immer mehr Hunde eingeschläfert werden, denen man helfen könnte, sie rehabilitieren könnte. Das Fass ist schon längst übergelaufen. . . so entstand das Bündnis Schattenhund! Wir müssen öffentlich machen, dass es so nicht weiter geht. Auch in den vorherigen Beiträgen war immer wieder Kritik an den Tierheimen zu hören, auch an uns, die wir eigentlich nur nicht mehr still sein wollen sondern laut nach Hilfe rufen.
Wir werden, wie schon angekündigt, in den nächsten Tagen an alle Tierheime in Deutschland, deren email-Adresse wir finden konnten, eine Mail schicken mit Fragen zum Thema Schattenhunde! Wir bitten dringend um Mithilfe, damit wir belegbare Zahlen zur Argumentation haben. DAMIT können wir dann bei den Ministerien vorsprechen und auf die tatsächliche Problematik aufmerksam machen.
Wir brauchen:
• Eine stabile Finanzierung der Tierheime über die Fundtierpauschale hinaus, damit Mitarbeiter fair bezahlt werden können, mehr Mitarbeiter eingestellt werden können, um über die reine Pflege hinaus auch an Verhaltensproblemen arbeiten zu können.
• Gesetze und Verordnungen, die den Handel mit Tieren erschweren, bspw. den Verkauf über Internetportale mit dubiosen Anzeigen.
• Gesetze und Verordnungen, die die Haltung der Tiere besser regeln. Z. B.die hessische „Gefahrenabwehrverordnung über das Halten und Führen von Hunden (HundeVO)“ z. B. ist eine Farce. Von einem einheitlichen, nachvollziehbaren Handeln der hessenweiten Ordnungsbehörden, die die Gefahrenabwehr in Bezug auf die gefährlichen Hunde umsetzen müssen, sind wir weit entfernt. In anderen Bundesländern sieht es nicht besser aus.
• Einen Führerschein zum Halten von Hunden. Damit wäre wenigstens die Vermittlung von Grundregeln zu den Bedürfnissen, der Haltung und Erziehung von Hunden gewährleistet. Die Kritiker werden sagen, auch in den Bundesländern mit Führerschein gibt es viele Vorfälle. Ja, es gibt auch viele und schlimme Autounfälle, wie wäre es aber ohne Führerscheinpflicht?
• Wir sind nicht gegen Auslandstierschutz! Tiere brauchen überall Hilfe! Aber auch hier muss es klarere Regelungen geben, um illegale Machenschaften zum Leidwesen der Tiere zu unterbinden. Nur so kann sich die Zahl der Schattenhunde langsam wieder verringern. Es ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Gebt uns also Zeit, diese Vorhaben vorzubereiten und helft mit, unsere Forderungen und Ideen nach außen zu tragen. Je mehr davon erfahren, desto mehr werden hinter uns stehen und unseren Forderungen somit Gewicht geben. Wir sehen uns als Bündnis aller Tierheime, die uns unterstützen und die das Schicksal der Schattenhunde und ihrer Menschen berührt.
Diese wunderbaren einzigartigen aber auch verhaltensflexiblen Hunde – echte Schattenhunde – haben es nicht geschafft, ein Zuhause zu finden und sind im Tierheim gestorben