Gestern sind wir mit einem aktuellen Fall aus unserem Tätigkeitsbereich „Recht rund ums Tier“ an die Öffentlichkeit gegangen.
Wir möchten an dieser Stelle ein erstes Update geben. Unser Hauptziel
ist, dass der Hund wieder zurück zu seiner Familie kann und nicht länger
von dieser getrennt ist.
Die rechtswidrige Tötungsanordnung muss sofort gestoppt werden. Wir werden nicht aufhören zu kämpfen.
Für alle die uns unterstützen wollen, teilen wir die öffentliche und
offizielle E-Mail Adresse des Sächsischen Staatsministerium des Innern
mit:
info@smi.sachsen.de
Vielleicht finden Ihre Anregungen und Sorgen zu dem aktuellen Geschehen und der generellen Bedeutung dieses Fall Gehör.
also Hunde, die über Jahrzehnte und länger gezüchtet und gehalten wurden, um dem Menschen zuzuarbeiten. Es waren „Nutztiere“ für Menschen, die in der Natur gearbeitet haben. Sie wurden auch nur an Menschen weitergegeben, die ebenso arbeiten. Leider hat sich das vor ca. 40 Jahren so laaaangsam verändert.
Wo noch vor 30 Jahren niemals ein NICHT-Jäger einen Weimaraner bekommen hätte, Hunde die als „mannscharf“ gezüchtet wurden, als knallharte Jagdhunde mit ausgeprägtem „Schutztrieb“, wie es genannt wurde. Nun gibt es diese Hunde überall, sie sind chic, haben sich aber nicht wesentlich verändert. Dazu kommt, dass sie den Labradoren eingezüchtet werden, um schnell an die Modefarbe blau zu kommen. Somit bekommen wir nun Labradore, die eigentlich friedliche familienfreundliche Jagdhunde waren und nun immer öfters mit Beißvorfällen im Tierheim landen, die Anzahl der blauen Labradore überwiegt!
Anfangen müsste es also bei den Züchtern und Verkäufern dieser Tiere. Unsere Forderung daher: Weniger Zucht und Verkauf nur in fachliche Hände.
Das wird aber unser Problem in den Tierheimen nicht lösen! Es gibt unter den Schattenhunden eine überdurchschnittliche Zahl an Arbeitshunden. Sie werden falsch gezüchtet, falsch gehalten, falsch erzogen und tun letztendlich das, was sie genetisch mitgebracht haben.
Wenn wir also im Tierheim einen solchen Hund bekommen, dann dürfen wir uns nicht versperren, diese Hunde auch wieder in Hände zu geben, die sich damit auskennen oder die sie „gebrauchen“ können. Ganz sicher ist das nicht das gepolsterte Bettchen und pinkes Brustgeschirr. Doch was brauchen die Hunde wirklich? Selbstverständlich liegen sie auch gerne weich JA! Selbstverständlich brauchen sie Kontakt zu Menschen, JA!
Man kann gegen Jagd sein, man kann gegen Viehhaltung sein, man darf ruhig Veganer sein. Aber Menschen, die so leben und arbeiten brauchen Hunde, die ihnen helfen. Wenn dann diese Menschen sogar ins Tierheim kommen, um einen Hund zu holen, dann sollte es möglich sein, eigene Wunschvorstellungen zurückzustellen zum Wohle des Hundes. Denn in seinem Zwinger im Tierheim lebt er sicherlich nicht besser als bei einem der vorgenannten Stellen.
Die Bilder heute zeigen beispielhaft die Kangalhündin Daisy. Daisy wurde in einem Hinterhof geboren, bei Menschen, die KEINE Schafe haben aber Hunde vermehren. Sie schreiben die Hunde bei EBAY zum Verkauf aus. Eine junge alleinstehende Mutter in einer Hochhaussiedlung überlegte am Abend vorher, dass ihre Tochter morgen Geburtstag hat und sich einen Hund wünscht. Da sie noch kein Geschenk hatte, schaute sie bei EBAY. Am nächsten dran und günstig noch dazu fand sie einen Wurf Kangals. Gesagt getan, sie fuhr gleich morgens zum Verkäufer und erstand auch widerstandslos einen Welpen. Daisy. Sie war 3 Monate alt und eigentlich schon viel zu groß. Aber die Zeit drängte.
Glücklicherweise merkte die Mutter schon abends, dass Daisy nicht in ihr Leben passt und wollte sie dem Verkäufer zurück bringen. Der lehnte dankend ab. Also Tierheim. Der Vermittlungstext des Tierheims:
Daisy ist eine Privatabgabe. Nochmal wird sie nicht in den falschen Händen landen. Wir werden sie nur an geeignete, herdenschutzhunderfahrene Halter abgeben. Die junge Herdenschützerin würden der eigentlich ihr zugedachten Rolle als Beschützerin von Schafen sehen, denn schon jetzt mit ihren 4 Monaten zeigt sie eine gewisse Ernsthaftigkeit, und großes Selbstbewusstsein.
Wenn man die Bilder genau betrachtet, sieht man keinen fröhlichen unbeschwerten Hund. So kam Daisy auch in eine Schäferei, wo sie sich glücklicherweise sehr gut in die bestehende Hundegruppe eingliedert und jetzt schon eine sehr gute Arbeit abliefert als Herdenschutzhund in einer Herde von vielen Schafen und Ziegen.
Jetzt wird der Aufschrei groß sein! „ich habe einen Herdenschutzhund, Jagdhund, Schäferhund . . . . und der lebt brav und unauffällig in der Familie“ Keiner widerspricht. Die Zahlen in den Tierheimen sagen nur etwas anderes, und deshalb schaut genau hin, wenn ihr einen solchen Hund habt, was er wirklich braucht, und wie er wirklich ist. Und gebt, um euch selbst zu entlasten, auch Menschen, die mit Hunden arbeiten eine Chance!
Nachdem
es bei TINO schon sehr erfolgreich das Hundetraining 2.0 gab, das
bereits vorgestellt wurde, nämlich eine ehrenamtliche Trainingsgruppe
für die schwierigen Hunde im Aggressionsbereich, ergab sich die Idee,
Ähnliches auch mit den „Angsthunden“ zu probieren. Denn es wurden immer
mehr, vor allem Übernahmen aus anderen Tierheimen, so dass die Not
bereits groß war und die Zeit für die Pfleger oder die wenigen Wissenden
um „Angsthunde“ einfach nicht reichte, um alle zeitnah ins Leben zu
holen. Es fanden sich über einen Aufruf bald mutige Menschen, die bereit
waren, zusammen mit einer erfahrenen Trainerin traumatischer Hunde
unter Anleitung mit diesen Hunden zu arbeiten. Begonnen wurde mit
einem Theorie-Seminar, in dem alle Formen der Angst, aber auch diese
wichtigen Unterschiede zu Misstrauen oder Ängstlichkeit erklärt wurde.
Danach wurde in Filmen gezeigt, wie wir bei einzelnen Hunden vorgehen
würden und auf was zu achten ist. Abschließend wurde genau das
Sicherheitsequipment besprochen und per praktischer Übung die Handhabung
gezeigt. Und dann legten sie los. Man sieht im Film einzelne Hunde
und ihre rapide Entwicklung. Lake, ein schwarzbrauner Mischling ist der
Typ Hund, der keinesfalls gerettet werden wollte. Bei ihm dauerte es
lange, bis er einer Person vertraute. Mittlerweile geht er schon an der
Leine, aber bei ihm wird es noch sehr lange dauern, es ist ein Hund, der
sich vermutlich immer nur scheinorientieren wird. Er braucht einfach
die Menschen nicht. Bei Lucy, auch einer schwarzbraunen Hündin, ist es
ähnlich. Sie griff an, wenn man die Box betrat und wollte sich partout
nicht auf Menschen einlassen. Deshalb wurde der erste Kotabsatz im
Freien auch besonders gefeiert. Nick, ein kleinerer dunkelbrauner Rüde,
kam jung ins Tierheim und galt als gefährlicher Angsthund. . Er ist
mittlerweile vermittelt. Princess, eine kleinere Malimix-Hündin ist noch
jung und relativ offen für Neues, lebte aber auch schon 9 Monate in
einem deutschen Tierheim. Betty, eine hübsche Colliemix-Hündin, lebte 3 ½
Jahre in einem Zwinger im deutschen Tierheim. Nachdem das Vertrauen
erst einmal da war, war sie nicht mehr zu bremsen. Ihr half Bewegung und
Abenteuer, gemeinsames Erleben, festigte ihr Vertrauen zu Menschen. Sie
ist bereit und offen für eine Vermittlung. Gemeinsame Spaziergänge und
Ausflüge machen nicht nur den Menschen sondern auch den Hunden viel
Spaß, zeigen, wie schon das Leben sein kann, und machen den „Angsthasen“
Mut, mit uns ins Leben zu kommen. Man muss dranbleiben bei diesen
Hunden, es macht keinen Sinn mal bei Zeit und Laune mit ihnen zu
arbeiten und sie den Rest der Zeit alleine zu lassen. Unsere
Ehrenamtlichen Helfer sind sehr engagiert und kommen auch außerhalb der
Trainingszeiten und machen etwas mit ihrem Patenhund. Ob nur aus der
Hand füttern, Maulkorbtraining, Fellpflege, oder sogar schon
Spaziergänge, in Absprache ist alles erlaubt, was dem Hund hilft.
Unsere Trainings-Gruppe Bravehearts darf gerne kopiert werden, wir würden uns alle sehr freuen, wenn auch andere Hunde von dieser Idee profizieren und aus ihrem Schattendasein ins Leben finden!
… oder aber auch die Besitzer kommen immer mehr mit sogenannten „Angsthunden“ in Kontakt. Angst macht Angst, Fehler zu machen, man macht lieber nichts und lässt die Hunde in diesen Emotionen stecken. Wie im Aggressionsbereich gibt es auch hier „Spezialisten“, die Geld damit verdienen und sich solcher Hunde annehmen. Es ist mittlerweile ein Markt. Folgende Geschichte wurde uns zugeschickt:
Nikita kenne ich aus Rumänien, Sie kam schon als Welpe mit ihren
Geschwistern in das Shelter. Sie zeigte sich dort etwas unsicher uns
gegenüber. Bei Menschen, die sie kannte, war eine Annäherung kein
Problem. Nikita verhielt sich so wie viele Hunde, die ich in Rumänien
kennen lernte, schüchtern, misstrauisch, beobachtend, klug. Kein
wirklicher Angsthund, aber genau so, wie man sie mittlerweile aus den
östlichen Ländern kennt.
Am 3. Nov. 18 kommt Nikita nach
Deutschland, sie ist zu dem Zeitpunkt ca. 10 Monate alt. Die
Pflegestelle kommt nicht an sie ran, da sie nicht freiwillig zu den
Menschen geht. Der Verein sucht sich Hilfe bei einer
‚Angsthundetrainerin‘, die sie Ende November übernimmt.
Ihre
Einschätzung war, dass „Nikita Berührungen nur akzeptiert, wenn sie
nicht flüchten kann, sie weicht bei Möglichkeit aus. Man muss die Arbeit
langsam angehen lassen, weil sie sehr panisch werden kann, wenn man sie
am Flüchten hindert. Sind wir im Haus, ist sie mit dabei aber immer auf
der Hut. Ist sie im Freilauf und ich komme raus verbellt sie mich. Aber
bis auf Trockenfutter verschmäht sie nichts, nur das was sie nicht
kennt. Und das ist immer ein Weg, um mit ihr in Kontakt zu gehen.
Mittlerweile macht sie auch keine Anstalten mehr, wenn sie wieder ins
Haus soll. Es muss allerdings immer ein Hund bei ihr sein, der sie mit
rein zieht. Ist sie alleine zurückgeblieben, traut sie sich nicht und
rast laut bellend durch den Auslauf oder sitzt einfach da. Es wird
eigentlich nicht besser.“
6 Monate später, 13. April 2019 ein
Vermittlungstext der Trainerin: „Nikita ist eine junge Hündin, die in
ihren ersten 2 Jahren ausser der Unterkunft bei rumänischen
Tierschützern, wo sie mit ihren Geschwistern aufgewachsen ist, nichts
erlebt hat. Das ist der Grund, weshalb sie sich unter Hunden wohl fühlt,
unter Menschen unsicher ist und ihr das Verlassen vertrauter Umgebung
an der Leine Angst macht. Nicht mehr wie am Anfang aber entspannt an
Leine, schnuppernd, das kann sie noch nicht. Sie hat immer den Menschen
und die Leine im Blick. Anleinen lässt sie sich, manchmal gleich,
manchmal muss sie erst ein paar aufgeregte Runden drehen. Aufgeregte
Runden, laut bellend und knurrend, dreht sie auch dann, wenn sie im
Freilauf ist und Mensch dazu kommt oder auch fremder Hund. Sie umkreist
aber attackiert nicht. Auch alles was sich außerhalb des Zaunes bewegt
wird verbellt. Nikita ist im Freilauf/Garten wachsam und meldet. Im Haus
dagegen absolut ruhig. Sie ist neugierig und Leckerlies sind immer
willkommen. Drin wie draußen, nur nicht an Leine. Berührungen geht sie
bei Fremden aus dem Weg, nimmt aber gerne Futter. Berührungen hier in
der Therapie kann sie mittlerweile genießen, sie braucht Vertrauen. Sie
gehört nicht zu den Angsthunden, die erstarren und alles über sich
ergehen lassen. Je mehr Aufregung desto mehr Bewegung braucht sie.
Nikita ist eine grundsätzlich freundliche Hündin mit einer guten Portion
eigenem Willen. Genauso bei Hunden. Futter sollte nicht zur freien
Verfügung sein. Verspielt aber mitunter sehr überschwänglich, sodass sie
von Spielpartnern oft nur mit einem klaren Nein zu stoppen ist. Es wird
kurz laut auf beiden Seiten und dann ist Schluss. Im Haus spielt sie
(noch) nicht. Da Nikita auf unbestimmte Zeit nicht von der Leine darf,
sich an Leine bisher auch nicht auslastet, aber eigentlich ein sehr
agiler, wendiger und schneller Hund ist, wäre ein Zuhause wichtig mit
einem Zweithund, dem sie vertraut, der sie nicht bedrängt oder
dominiert. Rüde wäre von Vorteil, weil sie bei Hündinnen mitunter
nachtragend sein kann, fletscht, kurze Attacken startet und dann auf
unbestimmte Zeit in die Vermeidung geht. Sie muss sich körperlich
auslasten können, weil Unsicherheit und Angst Stress erzeugen und Stress
braucht Bewegung, um abgebaut werden zu können. Ein aktiver, nicht
dominanter Rüde, Größe nach oben offen. Kleine oder sehr kleine Hunde
eher nicht. Es sei denn sie sind selbstbewusst und lassen sich nicht mit
Beute verwechseln. Nikita zieht um mit Zugstopphalsband,
Sicherheitsgeschirr und Schleppleine. Sie braucht einfühlsame Menschen,
die aber auch Regeln und Struktur in ihren Alltag bringen. Menschen, die
verstehen, dass sie Zeit braucht um anzukommen und um nicht mehr
weglaufen zu wollen. Menschen, die auf sie aufpassen, bis sie wirklich
angekommen ist und bleiben will. Nikita hat das Potential zu einer
fröhlichen, gelehrigen Hündin, mit der man viel Spaß haben und
irgendwann auch richtig kuscheln kann. Aufgrund der anfangs bestehenden
Fluchtgefahr sollten im neuen Zuhause wenn überhaupt nur 1-2 ältere
Kinder sein, die schon verstehen worum es geht. Spaziergänge
ausschließlich mit Erwachsenen. Wohnumgebung ruhig, Ortsrandlage“.
Der Verein war irgendwann nicht mehr in der Lage, die Therapiekosten
für den Hund weiter zu tragen und suchte nach einer anderen Lösung, da
sich keine nennenswerte Entwicklung abzeichnete und eine Vermittlung,
laut Trainerin, noch ausgeschlossen sei. So kam der Hund zu einem
kleinen Verein in Tirol, der sich auch vor Ort in Rumänien engagiert. Mit dem Hund mitgegeben wurde eine Gebrauchsanweisung.
„Im Haus total ruhig, draußen rast sie laut bellen am Zaun entlang und
jagt alles was vorbeifährt oder verbellt den Nachbarn im Garten, das
würde sie stundenlang machen, wenn man sie nicht stoppt mit einem klaren
Nikita NEIN. Was aber nicht heißt, dass sie es sich nicht doch nochmal
überlegt. Im großen Auslauf lässt sie sich anfassen aber nicht anleinen.
Im kleinen Auslauf mittlerweile setzt sie sich und lässt ich anbinden.
Ins Haus kommt sie nicht von alleine. Für Dosenfutter o.ä. sofort für
alles andere vielleicht. Rohes Fleisch mag sie nicht. Von nur
Dosenfutter bekommt sie Durchfall. Ich weiche Trockenfutter ein und
mache Dose dran. In neuer Umgebung vermute ich, dass sie auch für das
beste Futter nicht reinkommen wird. Vorsicht bei Futter….sie kann sich
heftig prügeln für Futter was am Boden liegt, aus der Hand kein
Problem. Mit Welpen muss man etwas aufpassen, da hat sie keine hohe
Reizschwelle. Sie zieht die Lefzen, sieht nur meist keiner, und startet
dann pfeilschnell durch, attackiert entweder über Lautstärke oder zwickt
auch. Sie hatte kein Sozialverhalten als sie kam. …………….Aber aus der
Haustür raus, durch einen 3m Flur geht sie vor mir aber rückwärts, immer
den im Auge, der die Leine hat. Irgendwas muss sie erlebt haben mit
Leine und wenn es für den Transport war. Auffällig war, dass sie nachts
extrem durchgedreht ist, tagsüber ging es besser. Sie läuft nun toll mit
draußen aber bewegt sich nicht frei, die Leine ist ihr unheimlich.
Lässt sich aber gut und gerne anbinden. Im Haus kommt sie zwischendrin
immer mal, wenn ich irgendwo sitze und will gestreichelt werden. das mag
sie. Auffallend war, dass sie beim 1. Mal kleiner Auslauf, ca. 50 qm,
völlig panisch wurde, den Zaun in die Zähne nahm und durch zu beißen
versuchte, entlang raste und abgemessen hat, ob sie drüber kommt, und
als das alles nicht klappte, hat sie sich in die hinterste Ecke gekauert
und sich versteckt. Da war wohl die Haltung in Rumänien Thema
plötzlich. Nach ein paar Tagen bewegte sie sich und mittlerweile spielt
sie und saust rum. Das mal bis hierhin. Wenn noch Fragen sind,
einfach fragen. Ach so, Geschirr findet sie doof, lässt es sich ohne
Probleme mittlerweile anziehen, geht damit auch los und wenn Zug
draufkommt, kann es passieren, dass sie Krokodilrollen dreht. Aber sie
fängt sich dann auch wieder. Liebe Grüße„
Am 1. 8. , also nach 9 Monaten in Deutschland, zieht Nikita nach Tirol. Die Pflegestelle berichtete: „Am 4.8. spielt Nikita entspannt bei mir Garten, geht mit spazieren, kommt mit in die Hundeschule, muss mit im Auto fahren und sich hier an meine Regeln halten. Das Halsband musste ich runterschneiden, es war so eng. Das Panikgeschirr hat am Bauch derart eingeschnitten, dass sie nicht richtig laufen konnte. Ich habe alles runter gemacht, ein Zugstopp-Halsband und ein neues Panikgeschirr drauf gemacht.
Ab 20.8. war Nikita beim Wandern in den Bergen im Freilauf.
Ich mute Hunden immer sehr viel zu, biete ihnen Zuwendung, Zeit und
Zärtlichkeit. Zur Verfügung stelle ich ihnen Sicherheit, Stabilität und
Grenzen. Spricht man Hunden nicht alles ab, lässt man sie auch mal Hund
sein, werden sie nicht nur gefördert sondern auch gefordert, macht das
was mit Hunden. Nimmt man Hunde an die Hand, meistert Situationen, die
dem Hund nicht geheuer sind, wird Stress empfunden. Es ist nachgewiesen,
dass Menschen und auch Hunde nach der Bewältigung von Stresssituationen
gestärkt heraus kommen.
Erfahrungen, an denen wir gewachsen
sind, Leistungen, die uns mit Stolz erfüllten dies benötigt eine
erhöhte Form der Beanspruchung an unseren Organismus. Wir wachsen an
Herausforderungen, auch wenn es dazu Mut bedarf. Jede gemachte Erfahrung
besonders mit einem Sozialpartner stärkt das Vertrauen in die Beziehung
und auch in die eigene Kompetenz. Man könnte sich fragen, ob Stress am
Ende vielleicht sogar glücklich macht?
Nach 4 Wochen in der
Pflegestelle ist Nikita am 4.9. ist in ihr neues zu Hause gezogen. Auf
einen Reiterhof in eine große Familie mit Kindern, groß und klein,
vielen Menschen, Lamas und Alpakas. Es hat etwas gebraucht, aber sie
läuft nun dort ohne Leine am Rad. Weil sie als Hund behandelt wird und
nicht als Individuum das man vor dem Leben fernhält.“ Wir wollen
auch hier nicht über Methodik diskutieren, es gibt viele Wege, Zeitdruck
macht es bei diesen Hunden nicht besser. ABER man muss die Hunde ganz
genau anschauen, denn Angsthund ist nicht Angsthund! Nikita war eben
kein wirklicher Angsthund, man musste ihr das Leben zeigen, das sie noch
nicht kennt.
Man muss genauestens unterscheiden ob ängstlich, misstrauisch, unsicher oder depriviert z. B., was die aller wenigsten Hunde sind, bei denen das diagnostiziert wird! Weil der Ansatz bei jeder dieser Eigenschaften ein anderer sein muss. Doch auch hier ist zu sagen, wo und wie kann ich das lernen!? Hundepfleger können das oft nicht unterscheiden, und wenn ja, werden sie ausgebremst von den Tierschützern, die sich schützend über den Hund legen und jede Form der Manipulation am Hund verbieten, denn er hat ja so eine Angst …….
. . . Wir glauben, dass die wenigstens Menschen wissen, wie viele solcher Hunde als Schattenhunde in Tierheimen oder Tierpensionen dahinvegetieren. Sie sind scheu, lassen sich nicht anfassen und kommen aus dem Grunde oft jahrelang nicht aus dem Zwinger. Hunde, die einmal ein Leben hatten, auf der Straße, vielleicht auch nur in einem Zwinger mit Artgenossen. Bei uns leben sie jetzt in gekachelten 6 qm, einzeln oder mit Glück mit einem weiteren „Angsthund“ vergesellschaftet, aber als Leben kann man das oft leider nicht mehr bezeichnen. Wo ein Hund, wie wir sie in den vorhergehenden Beiträgen beschrieben haben, noch aus seinem Zwinger kommt und sich wenigstens mit seinen Bezugspersonen mal streiten kann, haben diese armen Tiere nichts als Furcht.
Ein Teil
dieser Hunde kommen aus Animal Hording-Fällen in Deutschland, das sind
Hunde, die nicht gewohnt sind, angefasst zu werden. Der andere Teil sind
Auslandshunde, die oft eine ganze Odysee hinter sich haben, bevor sie
letztendlich im Zwinger landen. Hunde, die unverantwortlich auf Reisen
geschickt werden, von Menschen wie aus dem Katalog bestellt, mit
emotionalen Beschreibungen geködert.
Wenn der Hund nach 3
Monaten noch nicht das Haus verläßt, sich nicht anfassen läßt und alle
Geschäfte in der Wohnung erledigt, liegen die Nerven blank. Wenn die
Hunde um sich beißen, geht es schneller, es wird eine andere Lösung
gesucht und das ist eben das Tierheim. Denen auf Pflegestellen geht es
besser, richtig Pech haben die, die entlaufen und nicht überleben. Wobei
es einige dieser Hunde längere Zeit schaffen, in Freiheit zu überleben.
Aber wir sprechen ja über Schattenhunde.
Diese Hunde leiden
sehr unter unserer Haltung und ein Ende ist auch nicht in Sicht.
Gerettet und Jahre später im Tierheim gestorben, als Schattenhunde mit
kaum wieder Sozialkontakte gehabt haben. Gerettet?
Für die, die
glauben, das gibt es in Deutschland nicht, das wären Ausnahmen, der gehe
mal in den hinteren Bereich, wo die untergebracht sind, die keinen
Stress vertragen. Die nächsten Tage werden wir daher über diese Hunde
berichten, wir werden das Wochenende den Angsthunden widmen. Denn es
gibt Wege und Hilfe für diese Hunde, man kann sie relativ zeitnah bis
auf Ausnahmen gut sozialisieren auf unsere Umwelt. Man muß es aber tun,
ihnen läuft ihre (Lebens-)Zeit davon. Und auch hier brauchen die Pfleger
andere Ausbildungsinhalte, dieser Bereich ist noch relativ neu und wird
noch nicht wirklich berücksichtigt. Wenn wir also fordern, dass Pfleger
besser ausgebildet werden sollen, gehört der Bereich Angsthunde auf
alle Fälle genauso berücksichtigt wie der Umgang mit
Aggressionsverhalten.
Da von diesen Schattenhunden kaum einer spricht, wollen wir ihnen unsere Stimme geben. Wir werden Euch verschiedene Fallbeispiele mit Happyend zeigen. Wege aus dem Dilemma und Einzelfälle, die sich nicht auf unser Leben einlassen wollen.
… Wir haben gestern über die Sicherheit IM Tierheim gesprochen. Aber das Problem fängt ja viel früher an. Bei der Gefahrenprävention VOR der Aufnahme im Tierheim nämlich. Es gibt immer wieder freilaufende Hunde, die in „gefahrbringender Weise“ Menschen oder Tiere anspringen und/oder sogar verletzen. Es werden andere Tiere gebissen, manchmal getötet. Wird so ein Vorfall bei Behörden gemeldet, sind sie verpflichtet zu handeln. Leider mit oft kuriosen Entscheidungen, nicht einheitlich, ganz oft überzogen oder aber verantwortungslos. Es gibt alles, denn es ist Auslegungssache des jeweiligen Sachbearbeiters, wie er einen solchen Vorfall behandelt. Da war zum Beispiel der Cattledog-Welpe, der beim Spaziergang hinter einem Jogger herlief und ihn in die Wade zwackte. Der Vorfall wurde aktenkundig und der Hund als gefährlich eingestuft. Mit allen Auflagen und entsprechender „Kampfhunde“-Steuer. Es kam 5 Jahre zu keinem weiteren Vorfall, der Hund hatte mehrere Wesenstests, die Besitzerin die Sachkunde nachgewiesen. Leider wurde der Hund aus persönlichen Gründen in einem Tierheim abgegeben und von dort aus nach Österreich weitervermittelt. Dort gab es solche Kategorisierungen noch nicht. Der Hund wurde auf der entsprechenden Kommune in Deutschland abgemeldet und der neue Wohnort mitgeteilt. Der Sachbearbeiter bemühte sich tatsächlich, in Innsbruck anzurufen und die Kollegen vor Ort über die Gefährlichkeit des Hundes zu unterrichten. Die darauffolgende Vorstellung des Hundes in der Behörde hatte keinerlei künftige Auswirkungen. . . . Tja und dann gibt es noch ganz aktuell eine Behörde, die einen Dackel wegen ähnlich harmlosem Vorfall als gefährlich einstufte und den mittellosen Besitzern wegnahm. Die Tierheime ringsum lehnten die Aufnahme des Tieres aber ab, so dass der Beamte den Hund 20 km weiter in ein anderes Bundesland verbrachte, dort mit einer Abstandszahlung abgab und betonte, dass die Einstufung als gefährlich keine Gültigkeit in anderen Bundesländern hätte, solange der Hund nicht in das abgebende Bundesland zurückgeführt wird. Mit dieser angeblichen tatsächlichen Gefährlichkeit schlagen wir uns ebenso herum wie mit den Rasselisten der gefährlichen Hunde, die von Bundesland zu Bundesland variieren. Allein aufgrund ihrer Rassezugehörigkeit werden Hunde bis heute in den meisten Bundesländern als gefährlich eingestuft. Kommunale Unterschiede in der Besteuerung verschiedener Rassen machen das Problem noch größer. Diese Rasselisten wurden mit heißer Nadel nach einem tragischen Vorfall in Hamburg im Jahre 2000 gestrickt und bundesweit eingeführt. Das Motiv: Gefahrenprävention. Ihre Schutzwirkung: Gering, darüber sind sich die Experten einig und erreichten in einigen Bundesländern glücklicherweise auch die Abschaffung.
Nun leben aber nicht nur in Deutschland sehr viele
gefährliche Hunde, von denen nie jemand je erfährt, weil sie entweder
unter Verschluss sind, weil Beißvorfälle nicht angezeigt wurden oder so
erzogen sind, dass sie nicht weiter auffallen. Probleme machen meist die
„Tutnixe“, die hemmungslos auf Menschen und Hunde losgelassen werden in
der großen Hoffnung, dass nichts passiert. Tuts aber, immer wieder, mit
unterschiedlichem Ausgang. Nicht alle sind sozial kompatibel, oft ist
es auch die Hilflosigkeit der Besitzer, die ihren Hunden nicht mehr Herr
werden, wenn es zu Beißvorfällen kommt und dann wird es richtig
gefährlich. Sind schon die Tierheime oft nicht dafür ausgestattet,
solche Hunde einzufangen, aufzunehmen oder zu versorgen, so ist es für
die Behörden und selbst bei der Polizei oft eine Riesenherausforderung,
weil Equipment und Know-how fehlen. Nicht zuletzt deshalb kommt es
schnell zur Erschießung, wenn ein Hund außer Kontrolle gerät. Siehe aktueller Vorfall: https://www.kreiszeitung.de/…/a29-hund-autobahn-rastede-ers… und die Antwort der Polizei dazu: https://www.ndr.de/…/Polizei-rechtfertigt-Toetung-von-Hund-…
Meist wird aber bei Zugriffen in Wohnungen oder ähnlichem der
Tierschutz informiert und eingeschaltet, wenn es darum geht, Hunde zu
sichern und herauszuholen. Und so schließt sich der Kreis. In den
Tierheimen gibt es wenige Mitarbeiter, die den sachgemäßen Umgang mit
ihrem Equipment kennen. Wenn die Hunde dann im Tierheim aufgenommen
werden, sitzen sie dort leider oft viele Wochen, Monate und im
schlimmsten Fall Jahre ein. Denn manchmal ist die Rechtslage,
Besitzeransprüche etc. unklar oder aber die Vermittlung ist schier
aussichtslos, denn ein gelisteter Hund oder ein Hund, der aufgrund einer
Einschätzung als gefährlich gilt, mit all den Auflagen, die daran
hängen für den neuen Besitzer, nimmt kaum jemand freiwillig. Die Hunde
würden teilweise auch durch jeden Wesenstest fallen.
Nun braucht
man besonders geschultes Personal, wie schon so oft von uns gefordert.
Man braucht das notwendige, aber kostspielige Equipment und die
gesicherte Unterbringung, und der Hund kostet täglich Geld. Pflege,
Strom, Heizung, Wasser, Reinigung, Futter, Tierarzt, Trainer, wenn man
mit ihm arbeitet. Die Behörden allerdings versuchen leider, ihre Kosten
so niedrig wie möglich zu halten und den Hund dem Verein so schnell wie
möglich zu übereignen. Dann sind sie raus, die Kosten tragen allein die
Tierschutzvereine.
Da die Zahl dieser Hunde zurzeit rasant
steigt, lehnen die Tierschutzvereine mittlerweile auch die von den
Behörden unterzubringenden Hunde immer wieder ab. Auch Menschen, die
verzweifelt anrufen, weil der Hund gebissen hat, werden abgewiesen. Das
ist kein böser Wille, denn wenn man mit 120 % ausgelastet ist, geht nix
mehr. Den moralischen Aspekt wollen wir hier gar nicht ansprechen, die
Tierheim-Leute wissen in der Regel um die Gefahr, die nun von dem Hund
in der Öffentlichkeit ausgehen kann. Es fallen immer mehr Hunde auf, die
2-3 Tage zuvor auf Internet-Plattformen als liebe Familienhunde gekauft
wurden, und die dann zubeißen. Der Verkäufer ist nicht mehr erreichbar.
Spätestens, wenn das Tierheim die Aufnahme ablehnt, veräußert man den
Hund auf diesem Weg weiter, verschweigt aber tunlichst seine
Eigenschaften.
Wie kommen wir also aus dieser gefährlichen Spirale wieder raus?
• Die Rasselisten müssen ersatzlos weg, sie haben sich nicht bewährt,
werden ständig verändert, obwohl Beißstatistiken beweisen, wie unsinnig
sie sind. • Die öffentliche Hand muss endlich ihre Verantwortung der
Gefahrenprävention übernehmen und für Sicherstellungen im Tierheim,
unter Umständen über Jahre, aufkommen. Kosten könnten an die ehemaligen
Besitzer weitergegeben werden. Das Tierheim wäre aber abgesichert und
der Hund wäre finanziert. • Auffällig gewordene Hunde müssen über
den Zeitraum des Tierheim-Aufenthaltes bezahlt werden, zum Beispiel in
Form einer kommunalen Pauschale. • Dadurch könnten Mittel frei werden, um die Unterkünfte sicherer zu gestalten. • Die Mitarbeiter müssen mit Fortbildungen auf diese Herausforderungen vorbereitet werden
• Es braucht für solche Hunde mehr Mitarbeiter. Prävention wäre ein
Kollege in Rufbereitschaft oder noch besser die Arbeit zu zweit bei den
gefährlicheren Hunden. • Es braucht umfassendes Wissen und Handling
von Sicherungsmaßnahmen aller Menschen, die zum Einsatz kommen könnten,
zum Schutz der Menschen, aber auch der Tiere. • Mitarbeiter der
exekutiven Behörden brauchen ebensolche Schulungen. Sie sind oft völlig
überfordert. Dies hat der Landestierschutzverband Hessen erkannt und
bietet speziell für Behörden folgende Fortbildung an: https://742a3330-53ba-443d-ba3d-9a45283d0463.filesusr.com/… • Wir brauchen mehr Akzeptanz der Hilfsmittel in der Öffentlichkeit, hierzu gibt es eine sehr informative Facebook-Seite: https://www.facebook.com/Maulkorbdrauf/.
• Die Tierheime dürfen auf keinen Fall Gefahrenprävention verbieten und
müsse sich der Verpflichtung und Verantwortung bewusst machen. Moral
und Ethik darf man auch bei Menschen anwenden, nicht nur bei den zu
betreuenden Tieren. • Prävention heißt auch die Menschen, hier
Mitarbeiter, zu schützen, denn ein schwerer Beißvorfall kann neben dem
monatelangen Ausfall lebenslange psychische Schäden verursachen. • Es muss ein Bewusstsein geschaffen werden, über die Gefahr, die zurzeit aufgrund dieser Mängel von den Hunden ausgeht!!!!
• Die Arbeit der Tierheime, im Namen der öffentlichen Hand für die
Sicherheit vor gefährlichen Hunden zu sorgen, muss mehr Anerkennung in
finanzieller Form finden. Dies geht aber auch nur, wenn routiniertes und
entsprechend auch vergütetes Fachpersonal zur Verfügung steht.
Wenn wir wollen, dass Hunde in der Öffentlichkeit wieder eine höhere Akzeptanz bekommen, dann müssen wir alle dafür Sorge tragen, dass sie nicht mehr so auffallen, dass weniger passiert, dass es weniger zukünftige Schattenhunde gibt. Wir wollen keine Chico-Geschichten mehr hören! Bis dahin heißt es safety first!
…. Es war der Orkan Sabine, der uns zu diesem Beitrag brachte. Tatsächlich ist es so, dass auch Vereine auf Notfälle vorbereitet sein sollten. Es sollte zum Beispiel einen Evakuierungsplan geben, in dem Abläufe detailliert beschrieben sind und in Trockenübungen auch geübt werden. Stehen z. B. genügend Katzenkörbe bereit, Käfige für die Kleintiere und genügend Leinen für die Hunde? Ist alles zeitnah und gefahrlos erreichbar? Jeder der Mitarbeiter weiss, für welchen Bereich er zuständig ist und was im Notfall zu tun ist. Was aber mit den Schattenhunden? In den Tierheimen mußten gestern genau für diese besondere Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Kein Mensch möchte, dass aufgrund eines Sturmes die Tiere frei werden und sich selbst oder den Verkehr in Gefahr bringen. Was ist aber, wenn ein Baum auf den Zaun eines Geheges mit Schattenhunden fällt und alle Hunde sind frei? Undenkbar, dass diese Jungs und Mädels unkontrolliert öffentlichen Ausgang bekommen. Viele Hunde wurden gestern in sichere Gebäudeteile untergebracht, andere mußten die Nacht mit Maulkorb verbringen, damit JEDER bei Gefahr unverletzt die Hunde hätte sichern können. Dies bedeutet in einem Ernstfall einen ungeheuren Mehraufwand, im günstigsten Falle sind solche Notfälle mit allen Beteiligten, Mitarbeitern, Feuerwehr, Polizei oder Ordnungsbehörden, abgesprochen. Realistisch gesehen eher nicht. Hier bedarf es noch einige Nachbesserungen auf allen Ebenen! Kommentare zum Thema Sicherheit in unseren Beiträgen haben uns ehrlich gesagt tief erschüttert. Da „muss man schon mal Bissverletzungen zum Wohle der Hunde in Kauf nehmen“ hieß es sinngemäß. Es gibt Hunde, die beißen. WARUM spielt erst einmal, zumindest in diesem Beitrag, gar keine Rolle. Wenn ein Hund beißt, muss man dafür sorgen, dass niemand verletzt werden kann. Im Tierheim tragen die Leitung bzw. der Vorstand die Verantwortung. Fahrlässigkeit bedeutet Haftung mit eigenem Vermögen! Da kann bei schweren Verletzungen bis hin zu Arbeitsunfähigkeit so das eigene Häuschen schon mal drauf gehen. Das ist den wenigsten bewusst. Es ist aber doch auch eine moralische Verpflichtung! Wer schon eine schlimmere Bissverletzung gespürt hat, wünscht dies keinem anderen Menschen. Man muss im Tierheim dafür Sorge tragen, dass weder Besucher, Praktikanten, Handwerker oder Mitarbeiter aber auch keine Tiere gebissen werden. Die Mitarbeiter tragen durch ihre Fürsorge den Verein und Arbeitsausfälle bringen die Tiere in Gefahr. Nun gibt es tatsächlich Vereine, die Maulkörbe verbieten, denn das gibt ein schlechtes Bild in der Öffentlichkeit. LEUTE !!!!! Für Hunde ist ein Maulkorb, gut auftrainiert, wie eine Brille, man mag sie nicht aber man kann sie akzeptieren. Die Tierheime zahlen nicht umsonst sehr hohe Beiträge bei der Beruflichen Unfallversicherung, es gibt unglaublich viele Vorfälle, aber keiner redet davon. Bei aller Liebe zum Tier wird der Selbstschutz oder eine Gefahrenprävention in alle Richtungen in Tierheimen leider stark vernachlässigt. Nicht umsonst gibt es in letzter Zeit vermehrt Kontrollen der VBG (gesetzliche Unfallversicherung) in Tierheimen, um diese Missstände aufzudecken und thematisieren. Jeder Tierschutzverein hat die Möglichkeit, sich über Seminare fortzubilden oder ganz viele Informationen und Arbeitsmittel kostenfrei bei der VBG abzurufen. Hier ein Link zum Thema: http://www.vbg.de/…/Fachinformationen_und_Praxishilfen_node…
. . . sie haben sicher einen beträchtlichen Anteil an familiären Tragödien und Problemen in den Tierheimen. ABER es gibt auch die anderen Hunde, von denen man nie hört, die nie auffallen, weil sie brav sind und sich unserem Leben ganz wunderbar anpassen. Hundetrainer wie auch Tierärzte werden bestätigen, dass ein Großteil der Tiere, die vorgestellt werden, nicht deutscher Herkunft un völlig unauffällig sind. Bei Trainern ploppen vermutlich meist die auf, die in irgendeiner Form auffällig geworden sind, die große breite Masse dieser Hunde sind aber wundervolle Begleiter von uns Menschen. Auslandstierschutz ist ein heikles Thema, immer wieder sehr überhitzt diskutiert. Da werden Fakten verdreht und das Leben der Straßenhunde glorifiziert. Auf der einen Seite! Auf der anderen Seite werden ernsthafte schwierige Hunde, ängstliche Hunde mit unsäglichen Beschreibungen und mitleiderheischend angepriesen. Tragisch sind vor allem die Vereine, die keine Rassekenntnis haben oder aber schlichtweg verschweigen nach dem Motto Hund ist Hund. Tragisch sind die Vereine, die Hunde auf Bestellung nach Deutschland liefern und sich dann aus der Verantwortung stehlen. Tragisch sind die Vereine, die mit unglaublichen Knebelverträgen gewinnoptimierend selbst Pflegestellen ihre finanzielle Verantwortung übertragen. Tragisch sind auch die Machenschaften solcher Vereine, die NATÜRLICH ihre Hunde zurückzunehmen bereit sind mit der Aussage: „Naja dann geht er zurück in die Tötung“. Wohlweislich, dass kaum jemand dazu in der Lage wäre, dann noch ein Tier zurückzugeben. Viele lehnen sogar rigoros die Rücknahme ab, das Schicksal der Tiere spielt keine Rolle mehr. Tragisch sind die Fälle, in denen schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Krankheiten nicht benannt oder abgestritten wurden und Familien emotional und finanziell sehr belasten. Tragisch sind die Vereine, die Hunde nach Deutschland holen, für die es schlichtweg keinen Lebensraum gibt. Scheue oder autarke Hunde zum Beispiel, die epigenetisch weit weg vom Menschen sind. Und Rassen, für die es hier keinen Platz gibt oder Rassen, deren Einfuhr schlichtweg verboten ist.
Bündnis Schattenhund haben in den angegliederten
Tierheimen alle solche Hunde, nun Schattenhunde. Es zerreißt einem das
Herz, wenn man sie leiden sieht.
Aber nun kommen wir zu der
anderen Seite der Medaille. Wer einmal vor Ort war und diese Tierheime
mit 500 bis zu 2000 Hunden gesehen hat, der diesen unglaublichen Lärm
gehört hat, Schmutz und Gestank wahrgenommen hat, und der ihre bittenden
Augen verstand, der kann nicht sagen, wir haben hier genug Probleme.
Derjenige wird helfen! Denn die, die in solche Shelter kommen, ob
vorher glückliche Straßenhunde oder ausgesetzte Familienhunde, sie
leiden alle, oft auch jahrelang. Warum sie dort gelandet sind hat
politische Gründe, sind kommunale Entscheidungen. Davor darf man seine
Augen auch nicht verschließen, wenn man Hunde liebt. Viele dieser Hunde
passen sich in wenigen Stunden unserem Leben hier an, als ob sie nie
anders gelebt hätten. Wer solche Hunde in Deutschland aufnimmt und an
Familien weitervermittelt, nimmt den Wühltischwelpen-Händlern die Kunden
weg. Der Markt ist da und wird bedient werden. Wenn man damit Leben
retten kann, ist es sicher nicht verwerflich.
Dann aber muss ein
Teil der Gelder zurückfließen in Hilfsmaßnahmen vor Ort, NICHT an
Personen, die sich möglicherweise nur persönlich bereichern würden.
Hunde, die ankommen, müssen gründlich untersucht werden mit Blutcheck
und eventuell Röntgenbildern. Kommen dann noch Nachimpfung, Entwurmung
und Lappalienbehandlungen oder gar größere Operationen dazu, dann wird
der vermeintliche „Gewinn“ schnell zu einem Verlust und reduziert sich
ganz realistisch auf die Hilfe für dieses Tier.
Eine unserer
Forderungen ist daher, dass der Handel von Tieren verstärkt
reglementiert und kontrolliert wird. Die Vereine ohne Tierheim müssen
dazu gezwungen werden, Alternativen vorzuweisen, wenn der Hund
zurückgegeben wird. Das könnte ein dauerhaft finanzierter Tierheim- oder
Pensions-Platz pro Hund sein, z. B. Und die Vereine müssten nachweisen,
was sie denn vor Ort tun, um den Hunden zu helfen, also Spenden,
Baumaßnahmen, Kastrationsaktionen etc., denn Hilfe tut Not.
Die kleine Hündin im Video wurde Happy genannt und durfte selbstverständlich ausreisen. Sie hat in Deutschland ein junggebliebenes Rentnerpaar sehr glücklich gemacht. Sie hatten in vielen Tierheimen nach einem kleineren Hund gesucht, aber es gab fast ausschließlich Schattenhunde, die für sie nicht in Frage kamen . . . . Den sogenannten Angsthunden werden wir einen gesonderten Beitrag widmen.
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