Gebrauchshunde …

also Hunde, die über Jahrzehnte und länger gezüchtet und gehalten wurden, um dem Menschen zuzuarbeiten. Es waren „Nutztiere“ für Menschen, die in der Natur gearbeitet haben. Sie wurden auch nur an Menschen weitergegeben, die ebenso arbeiten. Leider hat sich das vor ca. 40 Jahren so laaaangsam verändert.

Wo noch vor 30 Jahren niemals ein NICHT-Jäger einen Weimaraner bekommen hätte, Hunde die als „mannscharf“ gezüchtet wurden, als knallharte Jagdhunde mit ausgeprägtem „Schutztrieb“, wie es genannt wurde. Nun gibt es diese Hunde überall, sie sind chic, haben sich aber nicht wesentlich verändert. Dazu kommt, dass sie den Labradoren eingezüchtet werden, um schnell an die Modefarbe blau zu kommen. Somit bekommen wir nun Labradore, die eigentlich friedliche familienfreundliche Jagdhunde waren und nun immer öfters mit Beißvorfällen im Tierheim landen, die Anzahl der blauen Labradore überwiegt!

Anfangen müsste es also bei den Züchtern und Verkäufern dieser Tiere. Unsere Forderung daher: Weniger Zucht und Verkauf nur in fachliche Hände.

Das wird aber unser Problem in den Tierheimen nicht lösen! Es gibt unter den Schattenhunden eine überdurchschnittliche Zahl an Arbeitshunden. Sie werden falsch gezüchtet, falsch gehalten, falsch erzogen und tun letztendlich das, was sie genetisch mitgebracht haben.

Wenn wir also im Tierheim einen solchen Hund bekommen, dann dürfen wir uns nicht versperren, diese Hunde auch wieder in Hände zu geben, die sich damit auskennen oder die sie „gebrauchen“ können. Ganz sicher ist das nicht das gepolsterte Bettchen und pinkes Brustgeschirr. Doch was brauchen die Hunde wirklich? Selbstverständlich liegen sie auch gerne weich JA! Selbstverständlich brauchen sie Kontakt zu Menschen, JA!

Man kann gegen Jagd sein, man kann gegen Viehhaltung sein, man darf ruhig Veganer sein. Aber Menschen, die so leben und arbeiten brauchen Hunde, die ihnen helfen. Wenn dann diese Menschen sogar ins Tierheim kommen, um einen Hund zu holen, dann sollte es möglich sein, eigene Wunschvorstellungen zurückzustellen zum Wohle des Hundes. Denn in seinem Zwinger im Tierheim lebt er sicherlich nicht besser als bei einem der vorgenannten Stellen.

Die Bilder heute zeigen beispielhaft die Kangalhündin Daisy. Daisy wurde in einem Hinterhof geboren, bei Menschen, die KEINE Schafe haben aber Hunde vermehren. Sie schreiben die Hunde bei EBAY zum Verkauf aus. Eine junge alleinstehende Mutter in einer Hochhaussiedlung überlegte am Abend vorher, dass ihre Tochter morgen Geburtstag hat und sich einen Hund wünscht. Da sie noch kein Geschenk hatte, schaute sie bei EBAY. Am nächsten dran und günstig noch dazu fand sie einen Wurf Kangals. Gesagt getan, sie fuhr gleich morgens zum Verkäufer und erstand auch widerstandslos einen Welpen. Daisy. Sie war 3 Monate alt und eigentlich schon viel zu groß. Aber die Zeit drängte.

Glücklicherweise merkte die Mutter schon abends, dass Daisy nicht in ihr Leben passt und wollte sie dem Verkäufer zurück bringen. Der lehnte dankend ab. Also Tierheim.
Der Vermittlungstext des Tierheims:

Daisy ist eine Privatabgabe. Nochmal wird sie nicht in den falschen Händen landen. Wir werden sie nur an geeignete, herdenschutzhunderfahrene Halter abgeben. Die junge Herdenschützerin würden der eigentlich ihr zugedachten Rolle als Beschützerin von Schafen sehen, denn schon jetzt mit ihren 4 Monaten zeigt sie eine gewisse Ernsthaftigkeit, und großes Selbstbewusstsein.

Wenn man die Bilder genau betrachtet, sieht man keinen fröhlichen unbeschwerten Hund. So kam Daisy auch in eine Schäferei, wo sie sich glücklicherweise sehr gut in die bestehende Hundegruppe eingliedert und jetzt schon eine sehr gute Arbeit abliefert als Herdenschutzhund in einer Herde von vielen Schafen und Ziegen.

Jetzt wird der Aufschrei groß sein! „ich habe einen Herdenschutzhund, Jagdhund, Schäferhund . . . . und der lebt brav und unauffällig in der Familie“
Keiner widerspricht. Die Zahlen in den Tierheimen sagen nur etwas anderes, und deshalb schaut genau hin, wenn ihr einen solchen Hund habt, was er wirklich braucht, und wie er wirklich ist. Und gebt, um euch selbst zu entlasten, auch Menschen, die mit Hunden arbeiten eine Chance!