Gestern trafen sich das Tierheim Ulm (mit dem Projekt „2. Chance“) und Tiere in Not Odenwald (mit dem Projekt „Hundetraining 2.0“) zum Austausch. Mit dabei war ein Schattenhund des Tierheims Saarbrücken (aus ihrem Projekt „Cold Case“), der zur Zeit auf Verträglichkeit mit Artgenossen und Menschen in sozialen Gruppen geprüft wird.
„Wir wollen uns vernetzen“ weiterlesenHeute war kein guter Tag…
Aussage eines Aktivisten gestern bei Facebook: „Heute war kein guter Tag für den Tierschutz. Räumung eines Tierschutzprojektes und Beschlagnahme aller Hunde. Braucht man wie‘n Loch im Kopp 😕“
„Heute war kein guter Tag…“ weiterlesenEs geht weiter …
Nach dem großen Schock und der panischen Einigelung der Tierheime kehrt so langsam wieder Ruhe und Alltag ein.
„Es geht weiter …“ weiterlesen… einen Hund zu haben ist ein Privileg.
Zeus lebt …
Wie bereits in mehreren Beiträgen berichtet, sollte Zeus aufgrund angenommener Gefährlichkeit getötet werden, ohne Chance auf Rehabilitation. Nun haben die Rechtsanwältinnen Chiappa und Hauser mit großer öffentlicher Unterstützung und einer Petition erwirkt, dass Zeus am Leben bleibt, er ist zunächst mal „gerettet“, nachhause darf er noch nicht. Dieser Schattenhund-Krimi ist noch lange nicht beendet. Aber lest selbst:
… und es ist still geworden …
Corona – Corvid-19 – Ausgangsbeschränkungen – Kontaktvermeidung – RKI – Desinfektionsmittel – Mundschutzmasken, Sicherheitsabstand… Beherrschende Themen in nahezu jeder Nachrichtenmeldung, jedem Telefonat, jeder Werbezeitschrift, jeder Behördenmeldung…
Menschenleer, überall… Innenstädte sind ausgestorben, Firmen geschlossen, nur systemrelevante Berufe arbeiten, alles andere wird zurückgestellt, die Menschen haben plötzlich Zeit -aber wofür?
Auch die Tierheime haben oftmals geschlossen, vor allem, um die so wichtigen Tierpfleger gegen Infektionen und Ansteckungen von außen zu schützen, denn wer würde sich bei unseren Schattenhunden um die notwendige Versorgung, das Füttern, Streicheln, Üben, den Weg in die Ausläufe, Versorgung bei Wunden und Krankheiten und den Weg zum Tierarzt kümmern? Nicht jede fremde Person kann einfach so in deren Zwinger oder Auslauf hinein (oder wieder heraus) gehen, nicht jeder kann ggfs. einen Maulkorb anziehen, einen Pfotenverband wechseln oder Kletten aus dem Fell ziehen…
Aber Tierheime sind noch so viel mehr als nur Unterkunft für die Tiere:
Sie sind Begegnungsstätte für Gassigeher und Katzenkuschler,
Kaninchenfans und Meerschweinchenfreunde, hier treffen sich Menschen mit
unterschiedlichsten Anlagen und Voraussetzungen, weil sie ein sie
einendes gemeinsames Interesse haben – sie möchten Tieren etwas Gutes
tun, sich kümmern, sich mit anderen Gleichgesinnten austauschen,
Zuneigung zeigen…
Ganz häufig kommen Menschen zum Helfen ins
Tierheim, weil sie aus Zeitgründen oder anderen Überlegungen heraus kein
eigenes Tier halten können oder wollen – hier im Tierheim haben sie
dennoch „ihre“ Tiere und wenn diese vermittelt werden, halten sie oft
noch lange den Kontakt mit den neuen Besitzern…
Mit der
Schließung eines Tierheimes fallen so viele wertvolle Begegnungen
zunächst einmal für längere Zeit weg – und das gerade dann, wenn man am
meisten Zeit hätte…
Kein Treffen der Jugendgruppe, kein
Pfötchencafé, kein Gassigehen, keine Begegnung mit Kuschelkatzen und
solchen, die es mal werden möchten, keine gemeinsame Wanderung, kein
Tierheimflohmarkt, kein Osterbasar, kein kurzer Plausch nach der
Gassirunde mit Gleichgesinnten, keine schnellen Tipps für die eigenen
Schützlinge, …
Eine Gassigeherin schrieb uns „Das zieht mir jetzt
echt den Boden unter den Füßen weg – nur mit der Aussicht auf das
Freitagsgassi kann ich jede meiner anstrengenden Arbeitswochen
aushalten!“ Berührend und beklemmend zugleich…
Tierheime sind so
viel mehr als nur Versorgungsstätte für Tiere, die ein neues Zuhause
suchen! Sie vereinen Menschen und Tiere mit den unterschiedlichsten
Schicksalen, Erfahrungen, Traumata, Eigenarten, sie ermöglichen so viele
gute Begegnungen.
Die Gewissheit, dass sich hier um jedes Tier
gekümmert wird, dass keines aufgegeben wird und dass die Unterstützung
eines jeden Menschen hier einen tiefen Sinn hat – einem Tier ein neues
gutes Zuhause zu geben – macht Mut und zeigt sich in der Freude, mit der
uns unsere Ehrenamtlichen sonst hier in den Tierheimen unterstützen…
… und jetzt ist es still geworden…
Bitte bleibt (oder werdet) alle gesund und vergesst unsere Tiere, besonders jedoch die Schattenhunde, nicht…
Warum nur werden es immer mehr…
diese Frage können wir in der jetzigen Zeit besonders gut beantworten!
Eigentlich sollte man ja annehmen, die Leute machen sich Sorgen, haben finanzielle Probleme, Existenzängste und sind dadurch ausgebremst in Entscheidungen oder Zukunftsplänen.
Das ist sicher in vielen Fällen so. Aber ! Die Menschen haben jetzt Zeit. Viele Menschen sind Zuhause. Ihnen ist langweilig. Sie malen sich aus, wie es wäre, wenn jetzt ein Hund mit auf dem Sofa liegt, oder wenn es einen Grund gäbe, endlich mal spazieren gehen zu können. Einfach so zu laufen, ist ja auch doof. Finden auch die anderen doof. Aber wenn man so einen Hund hätte . . . . . . was könnte man da alles machen! Oder eine Katze, oder ein Vogel – ein Haustier eben, das meine Langweile kompensiert.
Noch nie waren die Anfragen so groß. Wir – die Tierheime – bekommen überdurchschnittlich viele Mails, Telefonate, oder Nachrichten und alle mit dem Eingangssatz: Wir haben jetzt Zeit und hätten gerne einen Hund / Haustier. Da bleibt die berechtigte Frage in der jetzigen Zeit:
– Was ist, wenn ihr auch krank werdet?
– Was ist, wenn ihr wieder arbeiten geht?
– Habt Ihr überhaupt schon mit dem Vermieter gesprochen?
– Wisst Ihr denn was es bedeutet, einen Hund zu haben?
– Wisst Ihr, dass dieses Tier Erziehung braucht?
– Wisst Ihr, das dieses Tier ein Individuum mit ganz eigenen
Bedürfnissen ist, die vielleicht gar nicht mit Euren derzeitigen
übereinstimmen?
– Wisst Ihr, dass ein Hund nicht immer nur fröhlich ist und spielen will?
Wisst Ihr, dass der Hund immer noch da ist, wenn ihr eure Einsamkeit längst überwunden habt?
– Was ist, wenn Ihr wieder in Urlaub fahren könnt?
– Hattet ihr schon jemals ein Tier und wisst, was es bedeutet?
– Wisst ihr, dass diese Tiere auch bei schlechtem Wetter und Zeitnot raus müssen?
– Wisst ihr, dass Hunde nicht nur freudig Leckerchen nehmen sondern
diese im schlimmsten Falle aus sämtlichen Körperöffnungen auch wieder
abgeben, zu Zeiten, die man so nicht eingeplant hatte?
Wisst ihr, dass ein Hund 42 Zähne hat und beißen kann? Übrigens jeder Hund?
Wisst Ihr eigentlich wie alt so ein Hund wird????
Wir sind schlichtweg entsetzt, wie viele Menschen anfragen, ob man ein Tier auch auf Zeit nehmen könnte. Man hätte jetzt Zeit und Platz und würde gerne laufen. Dass diese Hunde darunter leiden, Ansprüche haben, Anforderungen stellen, ist überhaupt nicht im Kopf der Menschen. Keiner denkt daran, was es mit einem Hund macht, wenn er 4 Wochen das Paradies auf Erden hatte und dann ins Tierheim zurück muss. Dass Hunde auch eine Seele haben, zerbrechlich, verletzlich sind und leiden? Wenn SO Hunde angeschafft werden, wundert uns nicht mehr die Flut an Schattenhunden!!!!!
Wie unvernünftig die Anschaffung eines Tieres oft ist, wird uns gerade jetzt deutlich. Es war noch nie so klar wie jetzt!!!!
Um so mehr müssen wir die Kanäle schließen, die Tierhandel begünstigen!
Mal eben schnell ein Tier gekauft, ich hätte grad Zeit, darf so nicht
passieren. Ohne Aufklärung, ohne Gewissen.
Tierheime beraten und klären auf. Und geben deshalb manchmal auch kein Tier ab, auch wenn die Umstände AKTUELL gerade passen.
Schattenhunde in Zeiten von Covid19 . . . .
Es wird still um uns und um diese Hunde. Viel mehr Sorgen treibt die Menschen um, absolut verständlich. Der/das Virus geht an keinem von uns achtlos vorbei. Auch die Probleme, Existenzängste sind so nah, greifbar und tatsächlich für die meisten Menschen so viel näher und wichtiger als „Problemhunde“!
Auch wir in den Tierheimen haben privat erst einmal andere Sorgen. Es wird still um die Tierheime und es wird still in den Tierheimen. Die Tore sind zu. Besucher außen vor. Kaum Gassigänger, keine Besucher aber auch keine Spender. Die Frage, die sicher alle umtreibt ist, wie wird es weiter gehen? Wenn nur ein Mitarbeiter in Quarantäne muss, ist das Konstrukt Tierheim-Team gefährdet. Wird ein Mitarbeiter positiv getestet was dann? Horrorszenarien!!! Nicht bei den Kaninchen, nicht bei Katzen oder Mäusen. Aber bei den Hunden. Den Schattenhunden!!!!! Es gibt in jedem Tierheim nur einzelne, die mit diesen Hunden wirklich können, sie versorgen und händeln können. Wenn diese Personen wegbrechen, wird es ganz schnell gefährlich eng für diese Hunde.
2004 lagen Menschen am Strand. Sie spielten mit ihren Kindern, andere kochten, hängten Wäsche auf. Das Leben war normal, es war ein wunderbarer sonniger Tag. Als das Meer zurück ging, wurden noch Bilder gemacht, man beobachtete das Naturschauspiel staunend. Die Erde stand still. Bis sie kam, die große Welle, die alles Leben mit sich nahm.
Wir befinden uns im Tierheim gerade in diesem luftleeren Raum. Nur ahnen wir, dass diese Welle kommen wird, uns und unsere Tiere vielleicht mitreißen wird! Keiner konnte damals die Folgen absehen und keiner von uns kann dies auch für diese besondere Form des Tsunami, der den Namen CUVID19 trägt.
Tierheime helfen, helft Tierheimen. Bitte!!!!!
Und vergesst die Schattenhunde nicht. Schon jetzt kommen Abgaben. Tiere alter Menschen, die in Pflege- oder Krankenhäuser gehen, die sich retten oder gerettet werden müssen.
Wir haben Angst! Das Meer zieht sich zurück. !
Netzfund,
weil es ganz genau den Punkt trifft. Die Frage, die sich uns stellt ist, WIE ERREICHEN WIR diese Menschen bevor sie sich den Welpen holen ????
Update zu Zeus…
Die beiden Anwältinnen Chiappa & Hauser haben gestern ihren Schützling in Brandenburg besucht. Aber seht selbst