Dies ist keine Werbung sondern der Ansporn für Hundetrainer,
Gassigänger und Tierheim-Leute, auch etwas für die Schattenhunde zu tun!
Aus der Not der vielen Schattenhunde im Tierheim heraus, die aufgrund
der großen Zahl und dadurch Zeitmangel nur noch verwahrt werden konnten,
kam der Verein TINO 2018 auf die Idee, eine Trainingsgruppe für diese
Hunde aufzubauen. Es gab viele ehrenamtliche Gassigeher, teilweise schon
länger dabei und Kummer gewohnt. Es gab einige junge Hundetrainer, die
aber in ihrer Arbeit noch recht unerfahren waren und es gab jede Menge
Knallköppe, Gangster, Schwerverbrecher – Schattenhunde eben – wie sie
überall liebevoll genannt werden.
Nach einem Aufruf meldeten sich
erstaunlich viele engagierte Menschen, die bereit waren, wenn auch mit
zitternden Knien, die Herausforderung „Hunde-TRAINING 2.0“ mit
anzugehen. Es wurde mit erfahrenen Trainern ein Trainingskonzept
besprochen und anfangs auch begleitet.
Die ersten Stunden waren
eher chaotisch. Die Hunde völlig enthemmt, die Menschen eher das
Gegenteil, die jungen Trainer kamen an ihre Grenzen. Aber alle Seiten
lernten voneinander und wenn man die Gruppe heute sieht, beim
Stadtbummel, Eisessen oder im Tierpark, würde kein Mensch glauben, dass
viele dieser Hunde schon einen Euthanasietermin hatten oder aufgrund
ihres Verhaltens als unvermittelbar gelten.
Durch das Training haben
sie nun Beschäftigung, sie lernen, kommen raus aus dem Alltag und sie
haben eine feste Bezugsperson, auf die sie sich freuen. Sie fahren mit
im Auto und mit im Bus, sie gehen schwimmen oder einfach nur zum
Picknick, was eine große Herausforderung darstellt für
ressourcenaggressive Hunde. Clickertraining für Tricks sind ebenso
Inhalt wie Massage, was für Hunde, die Nähe und Berührungen nicht gerne
zulassen, auch eine Übung und Herausforderung ist. Für uns alltägliche
Dinge im Umgang mit unseren Hunden stellen für diese Hunde selbst eine
Herausforderung dar. Doch es wird dabei viel gelacht, geschmust,
gebürstet und es bleibt darüber hinaus noch Zeit für individuelle
Spaziergänge um das Gelernte zu üben.
Was haben wir uns nicht alles anhören müssen, denn jetzt kommen die Kritiker wieder, die sagen,
an solche gefährlichen Hunde dürfen nur Profis dran! NEIN
Wenn Fehler gemacht werden, dann schadet es den Hunden. NEIN
Die Hunde leiden genug im Tierheim und sollen draußen entspannen und ausgelastet werden. NEIN
Tierheim-Hunde sind traumatisiert und dürfen nur mit ausschließlich positiver Verstärkung trainiert werden. NEIN
Mit nun fast 2 Jahren Erfahrung und der sichtbaren Entwicklung der
Hunde und einiger glücklicher Vermittlungen hieraus können wir sagen,
das Projekt ist ein „Win-Win-Win“-Projekt geworden.
Hundetrainer
befürchten sicher zu Recht, sich da Kunden zu nehmen. Stimmt. Unsere
„Paten“ für die Hunde lernen so viel, dass auch die eigenen Hunde davon
profitieren und sie nun mit ihnen deutlich besser durchs Leben kommen.
Sie werden dadurch aber auch keine Tierheim-Hunde werden! Unsere Trainer
kennen jetzt das wahre Leben, kamen an ihre Grenzen und wuchsen
unglaublich daran. Man kann sie jetzt auf die gefährlichsten Hunde
loslassen, wir hoffen aber, sie bleiben uns noch lange ehrenamtlich
erhalten!
Tja und die Hunde selbst? Was würden sie wohl sagen?
Alle, die nun Interesse haben und ein ähnliches Projekt in ihrem
Tierheim starten wollen, sind herzlich eingeladen mitzukommen zum
HundeTRAINING 2.0. Die Grundeinstellung zu den Hunden ist entscheidend,
nämlich wohlwollend, fördernd und geduldig.
Wir hatten schon die
Gangster vom Galgenberg vorgestellt und werden in den nächsten Tagen
immer wieder ähnliche Projekte von anderen Tierheimen vorstellen. Wer
hierzu Fragen hat, bitte melden. Wer auch so ein Projekt hat, gerne Text
und Bilder schicken und wir veröffentlichen es hier für euch. Holen wir
die Schattenhunde ins Licht!
Abschauen und kopieren unserer Projekte ist sogar dringend erwünscht!!!!