Nachdem
es bei TINO schon sehr erfolgreich das Hundetraining 2.0 gab, das
bereits vorgestellt wurde, nämlich eine ehrenamtliche Trainingsgruppe
für die schwierigen Hunde im Aggressionsbereich, ergab sich die Idee,
Ähnliches auch mit den „Angsthunden“ zu probieren. Denn es wurden immer
mehr, vor allem Übernahmen aus anderen Tierheimen, so dass die Not
bereits groß war und die Zeit für die Pfleger oder die wenigen Wissenden
um „Angsthunde“ einfach nicht reichte, um alle zeitnah ins Leben zu
holen. Es fanden sich über einen Aufruf bald mutige Menschen, die bereit
waren, zusammen mit einer erfahrenen Trainerin traumatischer Hunde
unter Anleitung mit diesen Hunden zu arbeiten.
Begonnen wurde mit
einem Theorie-Seminar, in dem alle Formen der Angst, aber auch diese
wichtigen Unterschiede zu Misstrauen oder Ängstlichkeit erklärt wurde.
Danach wurde in Filmen gezeigt, wie wir bei einzelnen Hunden vorgehen
würden und auf was zu achten ist. Abschließend wurde genau das
Sicherheitsequipment besprochen und per praktischer Übung die Handhabung
gezeigt.
Und dann legten sie los. Man sieht im Film einzelne Hunde
und ihre rapide Entwicklung. Lake, ein schwarzbrauner Mischling ist der
Typ Hund, der keinesfalls gerettet werden wollte. Bei ihm dauerte es
lange, bis er einer Person vertraute. Mittlerweile geht er schon an der
Leine, aber bei ihm wird es noch sehr lange dauern, es ist ein Hund, der
sich vermutlich immer nur scheinorientieren wird. Er braucht einfach
die Menschen nicht. Bei Lucy, auch einer schwarzbraunen Hündin, ist es
ähnlich. Sie griff an, wenn man die Box betrat und wollte sich partout
nicht auf Menschen einlassen. Deshalb wurde der erste Kotabsatz im
Freien auch besonders gefeiert. Nick, ein kleinerer dunkelbrauner Rüde,
kam jung ins Tierheim und galt als gefährlicher Angsthund. . Er ist
mittlerweile vermittelt. Princess, eine kleinere Malimix-Hündin ist noch
jung und relativ offen für Neues, lebte aber auch schon 9 Monate in
einem deutschen Tierheim. Betty, eine hübsche Colliemix-Hündin, lebte 3 ½
Jahre in einem Zwinger im deutschen Tierheim. Nachdem das Vertrauen
erst einmal da war, war sie nicht mehr zu bremsen. Ihr half Bewegung und
Abenteuer, gemeinsames Erleben, festigte ihr Vertrauen zu Menschen. Sie
ist bereit und offen für eine Vermittlung. Gemeinsame Spaziergänge und
Ausflüge machen nicht nur den Menschen sondern auch den Hunden viel
Spaß, zeigen, wie schon das Leben sein kann, und machen den „Angsthasen“
Mut, mit uns ins Leben zu kommen.
Man muss dranbleiben bei diesen
Hunden, es macht keinen Sinn mal bei Zeit und Laune mit ihnen zu
arbeiten und sie den Rest der Zeit alleine zu lassen. Unsere
Ehrenamtlichen Helfer sind sehr engagiert und kommen auch außerhalb der
Trainingszeiten und machen etwas mit ihrem Patenhund. Ob nur aus der
Hand füttern, Maulkorbtraining, Fellpflege, oder sogar schon
Spaziergänge, in Absprache ist alles erlaubt, was dem Hund hilft.
Unsere Trainings-Gruppe Bravehearts darf gerne kopiert werden, wir würden uns alle sehr freuen, wenn auch andere Hunde von dieser Idee profizieren und aus ihrem Schattendasein ins Leben finden!